by Max Hoffmann
Die Schuhe
Language: German (Deutsch)
Ein Mädchen ist hier in dem Hause zu schau'n, so zart wie ein blühender Baum. Sie zählt noch nicht in den Kreis der Frau'n, denn sechzehn ist sie ja kaum. Schuh' trägt sie aus hellrotem Saffian und innen blau Seide, Spitzhaken d'ran. Trippelditrapp, hinauf und hinab klappert, ihr Schuhchen, klipp klapp. Des Morgens früh ist sie die erste heraus, schlüpft flink in die Schuhe hinein, dann geht sie, den Korb an dem Arm, aus dem Haus und holt für den Tagbedarf ein, und naht sie sich lachend, mit schwebendem Gang, wird alles vergnügt, denn sie lieben den Klang. Trippelditrapp etc. Zwei Füßchen ganz fest in den Schuhen steh'n, d'rauf schreitet sie munter dahin, und wer sie so leicht und so zierlich sieht geh'n, dem kommt gleich ein Tanz in den Sinn. Wen stimmte nicht fröhlich ihr frisches Gesicht? Es ist wie ein Röschen im Sonnenlicht. Trippelditrapp etc. So klingt es vom Morgen bis spät in die Nacht, und ob sie mir Arbeit bepackt, und ob sie nun plaudert und ob sie nun lacht, stets klappern die Schuhe den Takt. Bald huscht sie wohl einem ins Herz auch hinein, der wird dann ihr lieber Pantoffelheld sein. Trippelditrapp etc.
Note provided by Johann Winkler for stanza 4, line 6 ("Pantoffelheld"): To understand this (moderately funny) pun one should know that "Pantoffel" (slippers) are a kind of shoe, and "Pantoffelheld" means a "henpecked" husband.
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Margarete Schweikert (1887 - 1957), "Die Schuhe", 1905 [ voice and piano ], unpublished [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2023-07-03
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Word count: 197