O weh, soll denn wohl nimmermehr leuchten durch die Nacht
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
O weh, soll denn wohl nimmermehr leuchten durch die Nacht noch weißer gar als Schnee ihr Leib in seiner Pracht? Der trog die Augen mein: ich wähnt', es müßte sein des lichten Mondes Schein -- da taget es. O weh, soll er wohl nimmermehr hier weilen bis zum Morgen? So mög' die Nacht vergehn, daß wir nicht müssen sorgen: o weh, nun ist es Tag, wie er so beklagt, als er jüngst bei mir lag. Da taget es. O weh, wie viele Küsse sie mir noch im Schlafe gab! Da fielen aus den Augen die Tränen ihr herab. Doch tröstete ich sie, daß sie ihr Weinen ließ und mich ganz umfing. Da taget es. O weh, daß er sich gar so sehr in mich versehen hat! Er nahm die Decke mir und wollte ohne Hüllen mich Arme sehen bloß. Es war ein Wunder groß, daß ihn dies nie verdroß. Da taget es.
Authorship:
- by Heinrich von Morungen , text arranged by Heinz Knorr from the version by Max Wehrli, in Deutsche Lyrik des Mittelalters, published by Manesse-Bibliothek der Weltliteratur, 1955 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hermann Reutter (1900 - 1985), "O weh, soll denn wohl nimmermehr leuchten durch die Nacht", 1977 [soprano and baritone with orchestra or piano], from Der Liebe will ich singen -- Minnelieder aus der Zeit der Staufer für zwei Singstimmen (Sopran und Bariton) mit Orchester oder Klavier, no. 3. [text verified 1 time]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , title 1: "Oh, alas, shall I never again see", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-12-14
Line count: 32
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