by Charles Eduard Duboc (1822 - 1910), as Robert Waldmüller
Der arme Friedel
Language: German (Deutsch)
So oft die Linde blüht, Zieht mich's zum Weiher hin, Weiß in der weiten Welt keinen Ort, Wo ich so traurig bin. Ich war auf der Wanderschaft, Sie saß daheim und spann, Da hat man bei ihr mich so schlecht gemacht, Wie's nur der Arglist kann. Und als es zu viel ihr ward, -- Zu schlimm klang's, zu verrucht, -- Da hat sie, was sie nicht thun hätt' gesollt, Im Weiher vergessen gesucht. Nun ruht sie unter dem Baum, Dicht an des Weihers Rand, Und es säuselt wo nirgend sonst das Schilf So klagend wie hier am Strand. Und wo ich auch wandern mag, -- Sobald die Linden blühn, Da läßt mir's nimmer Ruh noch Rast, Da muß ich heimwärts ziehn. Da schneid' ich ein Pfeifchen mir, Ach, aus des Weihers Rohr, -- Als ob ich ihr eignes Stimmlein vernähm', Klingt mir der Ton in's Ohr. Da sitz' ich manchem Tag Und grüble vor mich hin, Weiß in der weiten Welt keinen Ort, Wo ich so traurig bin.
Confirmed with Klänge aus der Fremde von Robert Waldmüller (Eduard Duboc), Leipzig: H. Haessel, 1893, pages 32 - 33.
Authorship:
- by Charles Eduard Duboc (1822 - 1910), as Robert Waldmüller, "Der arme Friedel", appears in Klänge aus der Fremde von Robert Waldmüller (Eduard Duboc), in Nach litauischen Motiven [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Dannehl (1870 - 1947), "Der arme Friedel", op. 17 no. 1, published 1896 [voice and piano], from Gedichte von Robert Waldmüller für 1 Singtimme mit Pianoforte, no. 1, Berlin, Paez [ sung text not verified ]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-01-08
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