by Ludwig Scharf (1864 - 1939)
Nachtigall
Language: German (Deutsch)
Wenn ich zur Nacht aus dem Wirtshaus hinke, Wo ich Geld und Verstand vertrinke, Wie meine Mutter und teure Magen Mir des öftern belieben zu sagen: Dann hör ich wohl auch, wie Tausende schon, Der Nachtigall lüsternen Klageton: Das zittert so hell aus lauterer Kehle Und dringt so hinein in die Menschenseele. Da steh ich auf altem Paradeplatze, hängenden Schweifes schleicht eine Katze -- Und ich denk an mein weibliches Ideal, Das aus hundert Weibern zusammen ich stahl -- Und denk an die Esel vergangener Zeit, An des Glückes notorische Schlüpfrigkeit Und mir ist, als könnt ich da unten auf Erden Noch einmal riesig glücklich werden.
Authorship:
- by Ludwig Scharf (1864 - 1939), "Nachtigall", appears in Lieder eines Menschen, München, Druck und Verlag von Dr. E. Albert & Co. (second edition), first published 1894 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Oscar George Theodore Sonneck (1873 - 1928), "Nachtigall", op. 17 no. 1, published 1922 [baritone and piano], from Vier pessimistische Lieder für Bariton und Klavier, no. 1, Wien, New York: Universal-Edition [text verified 1 time]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2010-08-09
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Word count: 104