by Karl Bleibtreu (1859 - 1928)
Mit dir am Abgrund irre ich vorbei
Language: German (Deutsch)
Mit dir am Abgrund irre ich vorbei. Wann wird er endlich beide uns verschlingen? O greisenhafte Narretei! Wer kann der Frühling je uns wiederbringen? Wo tausend Sonnen einst in mir geglüht, Gähnt eisige Nacht. Verloren ist verloren. Mein Hirn ist alt, mein Herz ist müd. Und ach, mir träumt, ich wäre nie geboren. Kein Brot, nur Steine mir das Schicksal bot. Nachtwandler gleich halbwach ich fürder schreite. Stoß an, lieber Geselle Tod! Und weiche grinsend nie von meiner Seit! Tod? Ja, du schöne, wenn du groß und tief Ins Aug mir blickst und ich dein Glas berühre -- Als ob ich schon im Grabe schlief, Des Todes Hauch aus deinem Mund ich spüre.
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Confirmed with Karl Bleibtreu, Welt und Wille, Dessau: Paul Baumann, 1886, page 90. Appears in Liebe und Leben, in Frühlingsnächte, no. 3.
Authorship:
- by Karl Bleibtreu (1859 - 1928), no title, appears in Welt und Wille, in Liebe und Leben, in Frühlingsnächte, no. 3 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Oscar George Theodore Sonneck (1873 - 1928), "Mit dir am Abgrund", op. 17 no. 4, published 1922 [ baritone and piano ], from Vier pessimistische Lieder für Bariton und Klavier, no. 4, Wien, New York: Universal-Edition [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2022-03-26
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