by Anonymous / Unidentified Author
Der Heimatlose
Language: German (Deutsch)
In wilder Nacht bei Sturm und Wetter, da find' ich Kraft, da find' ich Lust! Im Sturm erkenn' ich meine Götter, die wilden Herrscher meiner Brust! Und wie sie mir nirgend friedlich hausen und ewig zieh'n von Ort zu Ort, so wandl' ich auch durch Nacht und Grausen auf ihren dunklen Pfaden fort! Was soll ich zagend steh'n und schwanken, indes der Würfel nie sich regt; was soll das junge Herz erkranken, so lang' es stark und mutig schlägt? Und zieh' ich auch gekränkt, verlassen, verbannt, ein heimatloser Mann: mir g'nügt's, so lang' ich bitter hassen und tief von Herzen lieben kann. Denn wie die Wimpel lustig schweben, wenn auch scheidend der Schiffer klagt, so weht im Schmerz ein keckes Leben, sobald er Großes trägt und wagt. Und gilt es auch ein bitt'res Scheiden, und gilt es Tod auf blut'gem Pfad: im dunklen Busen tobt das Leiden, doch hell im Auge lacht die Tat!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Banck (1809 - 1889), "Der Heimatlose", op. 12 (Sieben Lieder und Gesänge) no. 5 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-01-04
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Word count: 154