by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829)
Liebe
Language: German (Deutsch)
Nichts rundum erforschen des Endlichen Blicke, Was höher als Liebe, beglück' und entzücke, Was näher, als Liebe dem Himmel uns rücke! Denn Liebe vereiniget bald Die Herzen mit Zaubergewalt, Als trügen je Zwei nur Eine Gestalt - Drum ist die Sage nicht wahr: "Recht lieben bringe Gefahr." Recht lieben bringt keine Gefahr, - Für ein getreues Paar. Die Seele, dem Hauche des Schöpfers entronnen, Ist mehr als die Erden, die Monde, die Sonnen Mit ihren vergänglichen Prachten und Wonnen, Doch hat es die Liebe vermocht, Und schmeichelnd sie unterjocht. Das fühlt, wem ein Herz im Busen pocht. Drum ist die Sage nur Scherz: "Recht lieben bringe Schmerz." Recht lieben bringt keinen Schmerz, Erfreut ein treues Herz! O liebet und laßt den Betörten sich weiden An lockenden sinneberauschenden Freuden. Sie täuschen, enteilen und schmerzen im Scheiden. Doch Freuden der Liebe sind treu, Beseligen immer neu, Geleiten uns einst die Grüfte vorbey! - Drum ist die Sage nur Spott: "Recht lieben bringe Not." Recht lieben bringe keine Not, Erfreut bis in den Tod.
Authorship:
- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Anton André (1775 - 1842), "Liebe", c1818/9. [ sung text not yet checked against a primary source]
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Liebe", published 1800, from Kleine Balladen und Lieder, Heft I, no. 6. [ sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 30
Word count: 171