Bergtrolls Braut
Language: German (Deutsch)
O Wand'rer, geh' nicht nach dem Abendstein, dort lockt des Bergrolls Braut! Rot flammt ihr Haar, wenn die Sonne sinkt, heiß flammt ihr Kuß, doch wer davon trinkt, hat keine and're geschaut. O Wand'rer, flieh dieser Augen Macht, sie glänzen wie funkelndes Gold; En duftig Atmen, wie weht es so weich, ein Flüstern so süß, so glutenreich von Minne und Minnesold... Der Jüngling streicht sich die glühende Stirn: "Du Stolze, dich will ich bezwingen! Ein Karfunkel aus deinem Haargezier, er schaffe ein Lächeln der Liebsten mir, und gält es das heißeste Ringen!" Bergtroll lauert in eiferndem Grimm, nun rüttelt den Fels er mit Wuchten: "Ha, Frecher, du langst nach der Schönsten mein!" Es bricht der Berg es stürzt das Gestein und donnert verhallend zu Schluchten. Im Mondlicht schimmert grün ihr Haar, grün starrt ihr Auge in Fernen: Des Bergtrolls Braut hält Totenwacht! Der Wind hat ein schneeiges Bahrtuch gebracht, und Friede thront in den Sternen!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ernő (Ernst von) Dohnányi (1877 - 1960), "Bergtrolls Braut", op. 14 no. 4, published 1908, from Sechs Gedichte von Victor Heindl, no. 4. [ sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 25
Word count: 155