by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843)
Es thät ein Reh in Morgenroth
Language: German (Deutsch)
Es thät ein Reh in Morgenroth Durch Buch' und Birken zieh'n; Es kannte weder Sorg' noch Noth, Der Wald war ja so grün! Ein arglos Reh, So weiß wie Schnee, Juchhe! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Das Rehlein zog zum frischen Quell, So fröhlich und so rein, Besah die Äuglein groß und hell In Wassers Wiederschein; Ein arglos Reh, So weiß wie Schnee, Juchhe! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Das Rehlein zog erquickt zurück Zum dunkeln Waldesraum; -- Und siehst du nicht mit tück'schem Blick Den Schütz am Tannenbaum? Du arglos Reh, So weiß wie Schnee, Ach weh! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Und siehst du nicht das Todesrohr, Der Mündung schwarzen Kreis? Das Rehlein, fröhlich nach wie vor, Wie Schnee so rein und weiß, Kennt nimmer List -- Hilf, Jesu Christ! Ach weh! Ein Blutstrom färbt den Schnee!
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Confirmed with Johann Friedrich Kind, Gedichte: drittes Bändchen; zweite, verbesserte und vollständige Auflage, Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch, 1819, pages 277 - 278. Appears in Die stille Kirche, no. 2.Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843), "Des Vaters Waldlied", written 1815, appears in Gedichte, in Die stille Kirche, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Carl) Ludwig (Heinrich) Berger (1777 - 1839), "Vaters Waldlied", op. 43 (Zwölf Lieder) no. 5, published 1844 [ voice and piano ], Leipzig, Hofmeister [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-06-01
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