by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902)
Blühende Gräber
Language: German (Deutsch)
Leis verglüht der Tag in den Pappelzweigen, Glockentöne wiegen den Wald in Schlummer, Durch des Friedhofs träumende Stille weht's wie Ewige Sehnsucht. Sehnsucht eines lange erlosch'nen Lebens, Sehnsucht alter, lange vergess'ner Liebe, Ausgelitt'ne Schmerzen, verblühtes Glück aus Früheren Tagen. Drang des Lebens, bildender Schöpferodem, Deines Waltens heilige Nähe fühl' ich, Fühle dich im Säuseln entschlaf'ner Sehnsucht Über den Gräbern! Nicht, Natur, Allmutter, vergiß'st du deiner Todten Kinder: aus den erstorb'nen Herzen Steigt der Liebe strahlend empor in tausend Blumen des Frühlings.
Confirmed with Wilhelm Ritter von Hertz, Gedichte, Hamburg: Hoffnung und Campe, 1859, page 109. Appears in Lyrisches.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Blühende Gräber", appears in Gedichte, in Lyrisches [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953), "Blühende Gräber", op. 10 (Vier Männerchöre) no. 3, published 1905 [ men's chorus a cappella ], München: Dr. Heinrich Lewy ; Mainz : Schott [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-05-19
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