Ich weiß einen Platz am Waldessaum
Language: German (Deutsch)
Ich weiß einen Platz am Waldessaum, Da hab' zu manchen Stunden Ich eingewiegt von süßem Traum Des Friedens Glück gefunden. Der Sonnenstrahl so warm und mild, So licht des Himmels Bläue, Die Luft von Blumenduft erfüllt, O heil'ge Sonntagsweihe. So stille rings in Wald und Feld, Die Bäume lind nur rauschen, Als wollte heut' die weile Welt Dem Gottesworte lauschen. Dem Gotteswort, das zu mir dringt, Dort aus der Dorfkapelle, Dem frommen Chor, der weithin klingt, So feierlich und helle. Und wenn das Dreimal "Heilig" schallt, Aus jener Beter Munde, Ist mir als ob der ganze Wald Sich neigte in der Runde. Als ob die Blumen rings umher Fromm nach dem Kirchlein blickten, Und mit der Ähren gold'nem Heer Ihr leises Amen nickten. Da füllt die Orgel brausend ein, In mächt'gen Weihetonen, Des Kirchleins Glocken klingen d'rein, Welch Singen und welch Dröhnen. Und mir geschieht, ich weiß nicht wie, O Wonne ohne Namen; Ich sinke betend in die Knie' Und flüstre: "Amen, Amen!"
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Copied from Die Deutsche Schaubühne: Organ für Theater, Musik, Kunst, Literatur und sociales Leben, Volume 8, ed. by Martin Perels, Feodor von Wehl; Leipzig, Oskar Leiner: 1867Authorship:
- by Ferdinand Brentano , "Sonntagsmorgen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Gaugler (1840 - 1892), "Sonntagmorgen", op. 19 (Fünf Lieder für vierstimmigen gemischten Chor (S., A., T. und B.) im Volkston) no. 4, published 1874 [ SATB chorus ], Wien, Schreiber [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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