by Ernst Rauscher (1834 - 1919)
Mondnacht
Language: German (Deutsch)
Mondesaufgang. Schweigend brütet Über'm Thal die Sommernacht, Wünsche, lange still gehütet, Sind mir in der Brust erwacht; Geist der Vergangenheit! Wehest voll Innigkeit, Weckst mir im Innern Leises Erinnern. Muß der Tage wieder denken, Da ich noch ein Knabe war - Den ein träumend Selbstversenken Oft ergriffen wunderbar; Zukunft ward Gegenwart - Was ich erstrebt, erharrt, Ist es dem jungen Herzen gelungen? Aufgegangen meinem Leben Herrlich ist der Liebe Stern, Doch die andern seh' ich schweben Noch im Nebel, klein und fern. - Länger, ach! länger nicht Werde ihr funkelnd Licht Mir von dem bangen Zweifel verhangen! Wär's auch nur ein eitel Wähnen, O so laßt mir solchen Wahn: Ein beharrlich glühend Sehnen Zieht Erfüllungsglück heran! Was noch die Nacht umfängt, Was sich zum Leben drängt, Laßt sich 's gestalten, Liebesgewalten!
Confirmed with Gedichte von Ernst Rauscher, Wien: Hermann Markgraf, 1864. Appears in Liebesglück, pages 139 - 140.
Authorship:
- by Ernst Rauscher (1834 - 1919), "Mondnacht", appears in Gedichte, in Liebesglück, Wien: Hermann Markgraf, first published 1864 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Alfred Khom (1826 - 1893), "Mondnacht", published 1876 [tenor and vocal quartet of male voices], Wien, Gutmann [ sung text not yet checked against a primary source]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-09-07
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