Mutterliebe
Language: German (Deutsch)
Träum' ich von der Kindheit Tagen, wo ich, ach, in sel'ger Lust, fern von Sorgen, frei von Plagen ruhte an der Mutter Brust, konnte spielend mich erfreuen, sanft geführt von Mutterhand; Mutterliebe ist die Perle, die ich für die schönste fand. Als in frohen Jünglingsjahren zog die Liebe in mein Herz, und ich musst' mein Sehnen wahren, hoffnungslosen Liebesschmerz, barg in still verhalt'nem Kummer ich mein Herz an Mutterbrust; Mutterliebe war der Balsam, der den Schmerz zu lindern wusst'. Weit hinaus war ich gezogen in die Welt voll Wanderlust, kämpfend gegen Schicksalswogen hab' erringen ich gemusst. Mich ergreift oft heißes Sehnen nach der Heimat, die so fern. Mutterliebe für den Wand'rer war mein Trost, mein schönster Stern. Heute wand're ich verlassen durch die Welt, die öd' und leer, kann der Mutter Hand nicht fassen, ach, ihr Herz, es schlägt nicht mehr. Noch vom fernen Himmelsthrone schickt sie ihr Gebet herab. Mutterliebe hilft dem Sohne weit hinaus wohl übers Grab.
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Eyle (1840 - 1904), "Mutterliebe", published 1885 [ voice and piano ], Leipzig, Forberg [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-08-30
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