by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
An Giulietta
Language: German (Deutsch)
Du bist so hold, o Schöne, Daß selbst die Schmerzen, die ich um dich trage, Nur in der Dichtung sanft melod'sche Klage Sich kleiden dürfen, und in Liedestöne; Ja, selbst die heißen Zähren, Die ich in stillen Nächten um dich weine, Sie müssen sich mit zauberischem Scheine Zum Perlendiadem für dich verklären. O nimm den Schmuck, den feuchten, Und laß ihn ohne Bangen Durch deiner Locken Dunkel glänzend leuchten Und köstlich um die reine Schläfe prangen. Das ist mir Trost der Qualen, Wenn ich dich zieren darf mit meinem Leide, Und wenn in dem Geschmeide Der Welt nur höher deine Reize strahlen.
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Alexander Dunckel, 1840. Appears in erstes Buch, page 37.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "An Giulietta" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gottfried Herrmann (1808 - 1878), "An Giulietta", op. 8 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1876 [ voice and piano ], Hamburg, Hentze [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-01-08
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Word count: 102