by Max Leopold Moltke (1819 - 1894)
Maiwonne
Language: German (Deutsch)
Nun ist es wieder Frühling, Nun ist es wieder Mai, Nun ist von Schnee die Erde, Das Herz von Kummer frei; Nun schmückt die Fluren wieder Ein neues grünes Kleid, Und neu erwacht die Hoffnung Auf eine bess're Zeit. O wonnigliches Leben, Wann rings der Frühling lenzt, Wann rings von Licht und Farben Die Schöpfung wieder glänzt; Wann uns der Baum wie neckend Mit Blüthenschnee bewirft, Und aus den Blumenkelchen Die Seele Labung schlürft. O daß ich Worte fände Für meine Sangeslust, Für all' die Lenzgefühle, Davon sich hebt die Brust! Doch wenn mein schwelgend Auge All' diese Wunder sieht, Da stirbt mir auf den Lippen Mein kaum begonnen Lied. Mich fasset ein Entzücken, Wie Trunkenheit, wie Rausch, Mir ist, als machten Himmel Und Erde einen Tausch; Und alles, was ich lalle, Klingt ewig einerlei: Nun ist es wieder Frühling, Nun ist es wieder Mai!
Confirmed with Ein Frühling. Gedichte von Max Moltke, zweite Auflage, Wien: Prandel, 1852. Appears in Natur und Sinne, pages 19 - 20.
Authorship:
- by Max Leopold Moltke (1819 - 1894), "Maiwonne", appears in Ein Frühling. Gedichte, in Natur und Sinne [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Alexander Winterberger (1834 - 1914), "Maiwonne", op. 55 (Drei Lieder für Frauenchor (auch durch 3, 4 und 2 Stimme allein auszuführen) mit Pianofortebegleitung) no. 2, published 1876 [ SSA women's chorus and piano ], Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
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