by Friedrich August Kuhn (1784 - 1829)
Das Bild der Geliebten
Language: German (Deutsch)
Wenn sanft des Abends reine Purpurröthe Durch zarte Silberblüthen quillt, Wenn durch des Haines schauerliche Öde Tönt der Gesang der süssen Abendflöte, Dann schwebt um mich dein theures Bild. Wenn frohe Lieder durch die Lüfte schallen, Von Zephirs Blumenhauch gekühlt, Und wenn des Latoniden Flammenstrahlen Sich auf der Quelle reinem Silber malen; Auch dann umschwebet mich dein Bild. Oft wall' ich trauernd an der Wiesenquelle, Da nichts mein banges Sehnen stillt, Vor meinem Blick zerrinnet Well' auf Welle, Ich schau ein Bildnis in der Spiegelhelle Und dies, Geliebte, ist dein Bild. An jedem Orte wähn' ich dich zu sehen, Im Hain im sonnigen Gefild, Im Blumenthal auf lichtumglänzten Höhen Und nimmer wird der süsse Wahn verwehen, Denn tief im Herzen wohnt dein Bild.
Confirmed with Niederrheinisches Taschenbuch für Liebhaber des Schönen und Güten, ed. by Fr. Mohn, Düsseldorf: J. H. L. Schreiner, 1805, pages 196 - 197.
Authorship:
- by Friedrich August Kuhn (1784 - 1829), "Das Bild der Geliebten" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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- Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Otto Ehrenfried Nicolai.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-12-23
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