by Gustav Gerstel (1844 - 1889)
Wir Drei
Language: German (Deutsch)
Wir saßen am Fenster, es blies der Wind, Und fegte die schneeigen Gassen. Es spielt' uns zu das süße Kind -- Wir mußten uns fester umfassen. Wir scherzten und lachten und sah'n hinaus Ins wirbelnden Fleckengetriebe, Wir saßen im warten, im trauten Haus -- Im Herzen da faß uns die Liebe. Da faß uns die Liebe und sang uns leis' Viel Lieder voll Hoffen und Sehnen, Am Fenster die Blumen von blankem Eis Die weinten hellglitzernde Thränen. Und ward es gleich dunkel -- wir merkten's nicht, Und trieb uns der Schnee an die Scheiben -- Hier innen ist Frühling und sonniges Licht, Mag's draußen dunkeln und treiben!
Confirmed with Beilage zur Leitmeritzer Zeitung, erster Jahrgang, no. 10, ed. by Rudolf Pindter, Leitmeritz: Hermann Blömer, 1871, dated 2 September 1871, page 40.
Authorship:
- by Gustav Gerstel (1844 - 1889), "Wir Drei" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Eduard Hille (1822 - 1891), "Wir Drei", op. 46 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 3, published 1879 [ voice and piano ], Leipzig, Rieter-Biedermann  [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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