by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894)
Grünt der Wald und blüht die Wiese
Language: German (Deutsch)
»Grünt der Wald und blüht die Wiese, Gehn die Mädchen in den Hagen, Knüpfen Halme, zupfen Blätter, Holde Antwort zu erfragen; Holde Antwort über Einen, Den sie meinen in Gedanken: Wilde Rose, die ich suche, Birgt sich unter Dorn und Ranken. Blätter fünf der wilden Rose, Die wie Herzen sind zu schauen, Was ich meine tief im Herzen, Will ich heimlich euch vertrauen. Schreiben will ich auf das erste Stiller Liebe Runenzeichen; Auf das erste und das zweite, Denn das erste wird nicht reichen. Bittre Klage auf das dritte, Auf das vierte bittre Klage; Ach, nicht hundert Blätter faßten All den Kummer, den ich trage! Auf das fünfte, o wie gerne, Möcht' ich meine Hoffnung schreiben! Da ich keine Hoffnung habe, Muß es unbeschrieben bleiben. Mag der Wind die Runen lesen Und verrauschen! – Keine Boten Gehn von diesem Strand zu jenem In das stille Reich der Toten!«
About the headline (FAQ)
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 14 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gleitz (1862 - 1920), "Grünt der Wald", op. 12 (Acht Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 1, published 1895 [ voice and piano ], Berlin, Groscurth [sung text not yet checked]
- by Gertrud Zeglin (flourished 1891-1896), "Grünt der Wald und blüht die Wiese", published 1891 [ voice and piano ], from Vier Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 1, Dresden, Hoffarth [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-12-20
Line count: 28
Word count: 148