by Johann Wilhelm Jakob Bornemann (1766 - 1851)
Die erste Traube
Language: German (Deutsch)
Farbenreich wölbt sich der Bogen Der Versöhnung hoch und hehr: Stürme schweigen, Wasserwogen Wälzen sich zurück ins Meer. Sonnenglut weckt neuen Flor, Und die Rebe rankt empor. Denn gestillet ist das Zürnen, Heimgebracht der Friedenszweig; Üppig schmücket Thal und Firnen Neuer Schöpfung Blüthenreich. Liebe gründet ihr Gebiet, Und die erste Traube glüht. Und der Mensch ergreift den Becher, Schöpft und schlürft den Traubensaft. Da durchströmt den ersten Zecher Plötzlich wundersame Kraft. Alles tanzet um ihm her, Selber kennt er sich nicht mehr. Himmelsgabe! Freudenquelle! Lebensbalsam! goldner Wein! Finsterniß in Lichteshelle Wandeln deine Zauberei'n! Wo du waltest, flieht der Schmerz, Und in Wonnen hüpft das Herz. Brüder sehet, in Pokalen Glüht auch uns der Feuertrank! Klinget, singet, -- so bezahlen Wir der Liebe rechten Dank, Die den Farbenbogen spannt, Die den Weinstock hat gesandt.
Confirmed with Die Zeltersche Liedertafel in Berlin, Berlin: Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, 1851, pages 81 - 82. Appears in Liedertafel-Gesänge und Lieder, in Für Männerstimmen.
Authorship:
- by Johann Wilhelm Jakob Bornemann (1766 - 1851), "Die erste Traube" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Eduard August Grell (1800 - 1886), "Die erste Traube", op. 74 (Drei Lieder für Männerchor und Soli) no. 2, published 1886 [ men's chorus ], Berlin, Bahn [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-03-09
Line count: 30
Word count: 132