Du Urquell aller Güte, Du Urquell aller Macht, Lindhauchend aus der Blüte, Hochdonnernd aus der Schlacht, Allwärts ist Dir bereitet Ein Tempel und ein Fest, Allwärts von Dir geleitet, Wer gern sich leiten läßt. Du siehst in dies mein Herze, Kennst seine Lust und Noth: Mild winkt der Heimath Kerze, Kühn ruft [glorwürdiger]1 Tod; Mit mir in eins zusammen [Schlingt]2 hier sich [Kindleins]3 Huld, Und draußen leuchten Flammen, Abbrennend Schmach und Schuld. Bereit bin ich zu sterben Im Kampf, der Ahnen werth, Nur sichre vor Verderben Mir Weib und Kind am Heerd. Dein ist in mir die Liebe, [Die]4 diesen beiden quillt, Dein auch sind muth'ge Triebe, Davon die Brust mir schwillt. Kann es sich mild gestalten, So laß es, Herr, geschehn, Den Frieden [fürder]5 walten, Und Sitt' und Ruh' bestehn. Wo nicht, so gieb zum Werke Uns Licht in Sturmesnacht; Du ew'ge Lieb' und Stärke, Dein Wollen sei vollbracht. Wohin Du mich willst haben, Mein Herr, ich steh' bereit, Zu frommen [Liebesgaben]6, Wie auch [zum wackern]7 Streit. Dein Bot' in Schlacht und Reise, Dein Bot' im stillen Haus, Ruh' ich auf alle Weise, Doch einst im Himmel aus.
Zwei Lieder , opus posth. 139
by Franz Peter Schubert (1797 - 1828)
Translations available for the entire opus: CAT DUT ENG FRE
1. Gebet  [sung text checked 1 time]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Gebet", written 1812?, first published 1813
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Gebed", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Knut W. Barde) , "Prayer", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "Prayer", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Prière", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Musen. Herausgegeben von Friedrich Baron de la Motte Fouqué und Wilhelm Neumann. Jahrgang 1813. Berlin, bei Julius Eduard Hitzig, pages 254-255; with Gedichte von Friedrich Baron de la Motte Fouqué. Zweiter Band. Gedichte aus dem Manns-Alter. Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1817, pages 62-63; and with Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein. Ein Roman von Friedrich Baron de la Motte Fouqué. Erster Theil. Wien, in der Haas'schen Buchhandlung. 1817, pages 184-185.
Note: First published 1813 in Die Musen with the subtitle Aus einer umgedruckten [sic!] Dichtung. Later published as Berthold's prayer in Fouqué's novel Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein (Zweites Buch. Fünftes Kapitel), and simultaneously in Fouqué's collected poems, here as number XXXVIII with the subtitle 1809.
1 Fouqué (in the novel and Wien 1818 edition), and Schubert: "glorwürd'ger"2 Fouqué (in the novel): "Schmiegt"
3 Schubert (autograph score and Alte Gesamtausgabe): "Kindes"
4 Fouqué (in the novel): "So"
5 Fouqué (in the novel): "künftig"
6 Fouqué (1817 "Gedichte" edition): "Liedesgaben" (apparently misprint)
7 Fouqué (Wien 1818 edition): "zu wackerm"
2. Nachtgesang im Walde  [sung text checked 1 time]
Sey uns stets gegrüßt, o Nacht, Aber doppelt hier im Wald, Wo dein Aug verstohlner lacht, Wo dein Fußtritt leiser hallt! Auf der [Blätter]1 Laubpokale Gießest du dein Silber aus, Hängst den Mond mit [mildem]2 Strahle Uns als Lamp' in's Blätterhaus. Säuselnde Lüftchen Sind deine Reden; Spinnende Strahlen Sind deine Fäden, Was [dein Mund nur]3 beschwichtigend traf, [Senkt die Augen]4 und sinket in Schlaf! Und doch, - es ist zum Schlafen zu schön, Drum auf und weckt mit Hörnergetön, Mit [heller]5 Klänge Wellenschlag, Was früh betäubt im Schlummer lag! Es regt in den Lauben Des Waldes sich schon; Die Vöglein sie glauben, Die Nacht sey entflohn. Die wandernden Rehe Verlieren sich zag; Sie wähnen, es gehe Schon bald an den Tag; [Vom Quell her erschallt es, Als wär' er erwacht;]6 Die Wipfel des Waldes Erbrausen mit Macht; Und rufen wir im Sange: Die Nacht ist im Walde daheim, So ruft [das]7 Echo lange: Sie ist im Wald daheim! Drum sey uns, doppelt hier im Wald Gegrüßt, o [stille]8 Nacht; Wo Alles, was dich schön uns mahlt, Uns noch weit schöner lacht.
Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Nachtgesang im Walde", first published 1827
Go to the general single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de nit al bosc", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtgezang in het woud", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Nighttime song in the forest", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant nocturne dans la forêt", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens. Zwanzigster Jahrgang. Nr. 103. Wien, Dinstag den 28. August 1827. Herausgeber und Redakteur: Adolf Bäuerle.
1 Schubert: "Zweige"2 Schubert: "seinem"
3 Schubert: "nur dein Mund"
4 Schubert: "Senket das Aug'"
5 Schubert: "hellerer"
6 Schubert interchanged these two lines with the following two.
7 Schubert: "auch"
8 Schubert: "holde"