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from Volkslieder (Folksongs)

Die Königskinder
Language: German (Deutsch) 
Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb,
Sie konnten beisammen nicht kommen,
Das Wasser war viel zu tief.

"Ach Liebster! kannst du schwimmen,
So schwimm doch herüber zu mir;
Drei Kerzen will ich anzünden,
Die sollen auch leuchten dir."

Das hört ein loses Nönnchen,
Die thät als wenn es schlief,
Es thät die Kerzlein ausblasen,
Der Jüngling ertrank so tief.

Und als der Jüngling zu Grunde gieng,
Sie schrieen und weinten so sehr,
Sie gieng mit weinenden Augen
Wohl vor der Mutter Thür.

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Mein Kopf thut mir so weh,
Laß mich ein wenig spazieren
Wohl an die tiefe See."

"Ach Tochter, herzliebste Tochter!
Allein sollst du nicht gehn,
Ruf deinen jüngsten Bruder,
Und der soll mit dir gehn."

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Mein Bruder ist noch ein Kind,
Er schießt ja all die Vögelein,
Die auf grüner Haide sind."

"Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Allein sollst du nicht gehn,
Weck deine jüngste Schwester,
Und die soll mit dir gehn.

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Meine Schwester ist noch ein Kind,
Sie pflückt ja all die Blümlein,
Die auf grüner Haide sind."

Die Mutter gieng zur Kirche,
Die Tochter gieng ihren Gang,
Sie gieng so lang spazieren,
Bis sie einen Fischer fand.

"Ach Fischer, liebster Fischer,
Willst du verdienten Lohn,
So senk dein Netz in's Wasser,
Fisch' mir den Königssohn!"

Er senkte sein Netz ins Wasser,
Und nahm sie in den Kahn,
Er fischte und fischte so lange,
Bis sie den Königssohn sahn.

Was nahm sie von ihrem Haupte?
Eine goldne Königskron:
"Sieh da, viel edler Fischer,
Das ist dein verdienter Lohn!"

Was zog sie von ihrem Finger?
Ein Ringlein von Gold so rot:
"Sieh da, du armer Fischer,
Kauf deinen Kindern Brot!"

Sie schloß ihn in die Arme,
Küßt ihm den bleichen Mund:
"Ach Mündlein, könntest du sprechen,
So wäre mein Herz gesund!"

Sie schloß ihn an ihr Herze
Und sprang mit ihm ins Meer:
"Gute Nacht, mein Vater und Mutter,
Ihr seht mich nimmermehr."

Da hörte man Glöcklein läuten,
Da hörte man Jammer und Noth.
Hier liegen zwei Königskinder,
Die sind alle beide tot.

Confirmed with Deutschland's Balladen- und Romanzendichter: Eine Auswahl des Schönsten und Eigenthümlichsten aus dem Schatze der lyrischen Epik, Vierte Auflage, Volume 1, Würzburg, Verlag des Verfassers, 1864, pages 34-35.


Text Authorship:

  • from Volkslieder (Folksongs) , "Die Königskinder" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

    [ None yet in the database ]

Settings in other languages, adaptations, or excerpts:

  • Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Johannes Brahms, Gustav Heinrich Graben-Hoffmann, Otto Lohse, Julius Joseph Maier, Karl Heinrich Carsten Reinecke, Hermann Zumpe.
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  • Also set in German (Deutsch), [adaptation] ; composed by Max Reger.
      • Go to the text.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2015-12-17
Line count: 68
Word count: 349

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