Im Nebel ruht die Nacht. Stumm ist der Stern,
der einsam durch den Wolkenschleier schimmert.
Von ferne klingen wehmutsvoll die Glöckchen
grasender Pferde.
Wie nächt’ge Wolken jagen meine wechselnden Gedanken
über mich hinweg, beklemmend, düster,
Hoffnungsschimmer, die mir einst teuer,
längst verflogen und erloschen sind.
Mit ihnen mein Bedauern, meine Tränen.
Gedanken ziehen ohne End und Ziel,
zuweilen sich in Züge des geliebten Antlitz’ wandelnd,
rufen sie nach mir und wecken in der Seele mir aufs neue unerfüllte Träume,
zuweilen mit der schwarzen Nacht verschmolzen, voll stummen Drohens,
erschrecken sie den zagen Geist mit zukünftigen Kämpfen,
und in der Ferne höre ich des Lebens dissonantes Lärmen,
Gelächter einer seelenlosen Meute, feindseliges Gemurmel
und unentwegtes Tuscheln von Banalem,
den grimmen Schlag der Totenglocke!
Ein Stern geht auf, verbirgt, als wär er voll Scham,
sein leuchtend Antlitz hinter tristem Nebel,
der wortlos, undurchdringlich wie mein Morgen.