by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945)
Aus der Ferne
Language: German (Deutsch)
Die Welt, aus der ich lange mich entwand, Ruht kahl, von Glut entlaubt, in dunkler Hand. Die Heimat, die ich heiß mit Liebe überhäufte, Blieb immer mir nur ein Stiefmutterland – Aus dem ich lebend in die Himmel reifte. Es wachsen auch die Seelen der gefällten Bäume Auf Erden schon in Gottes blaue Räume, Um inniger von Seiner Herrlichkeit zu träumen. Und auch der Mond und seine Lieblingssterne, Spielen mit den bunten Muschelschäumen Und hüten über Meere Gottes Geist so gerne. So fern hab ich mir nie die Ewigkeit gedacht ... Es weinen über unsere Welt die Engel in der Nacht. Sie läuterten mein Herz, die Fluren zu versüßen, Und ließen euch in meinen Versen grüßen.
Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Aus der Ferne" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Stephen Harrap (b. 1952), "Aus der Ferne", 2019/2020, first performed 2020 [ mezzo-soprano and piano ], from Vier ernste Gesänge für Mezzosopran und Klavier, no. 4 [sung text not yet checked]
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This text was added to the website: 2022-06-13
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