by Rudolf Alexander Schröder (1878 - 1962)
Der Tag will uns entwerden
Language: German (Deutsch)
Der Tag will uns entwerden Es dunkelt rings auf Erden; Was blühte, laubte, sproßte, Verging in Schnee und Froste. Nacht rückt auf Nacht gedrange, Dem kranken Tag wird bange, Als wär nun gar verblichen Die Sonn und fern entwichen. Ach Herr , uns fehlt des Lichtes Im Abend des Gerichtes! Ob einer schlief, ob wachte, Muß straucheln hie zunachte, Muß fallen und verderben, Müßt ewiglich ersterben, Wo du nicht selbst ein Gleißen Vom Firmament verheißen: Den Trost , den unsre Väter Erwartet, deine Beter, Daß er die Nacht zerteile Mit Kundschaft von dem Heile. Entzünd ihn , Herr , aufs neue, Daß unser Herz sich freue, Den Boten vor der Wende, Den Stern, den Führer sende, Der spräch: Dies Jahr der Strafen Und des Gerichts geht schlafen. Ich komm , euch einzuladen Ins Neujahr voller Gnaden.
About the headline (FAQ)
Confirmed with Rudolf Alexander Schröder, Gesammelte Werke in Fünf Bänden, Erster Band, Die Gedichte, Berlin und Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1952, page 719.
Authorship:
- by Rudolf Alexander Schröder (1878 - 1962), "Advent", written 1921-22, appears in Gedichte, in Die Geistlichen Gedichte, in 1. Erstes Buch: Mitte des Lebens, in Der Pilgrim [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Rettich (1892 - 1988), "Der Tag will uns entwerden", op. 154 no. 2b [ women's chorus and orchestra ], from cantata Ein Adventskranz, no. 2b [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2024-01-07
Line count: 28
Word count: 136