by Rudolf Georg Binding (1867 - 1938)
Geweihte Nacht
Language: German (Deutsch)
Die Erdennacht erzittert von einem seligen Glanze und von Geburt umwittert. Die Berge knien im Licht und weiß die Anger blühen den Glanz im Angesicht. Und Könige ziehn und Weise von einem Stern geleitet verklärt in stummer Reise. Die Wälder ruhn verstummte Heerscharen still am Wege in Silberlicht Vermummte. Die Bäche beten leiser in frommen Wiesengründen. Lautlos gebeugt die Reiser. Verschlafene Furchen dehnen den schmalen Leib in Sehnen, von süßen Saaten schwanger. Vom Glanze bei den Schafen die Hirten stehn geblendet. Und Städte tiefer schlafen. Bestreut vom Sternenfalle ist einem Kind bereitet Geburt in einem Stalle. Von Seligkeit umstellt sinkt eine Jungfrau nieder; Nun komme, Heil der Welt.
Authorship:
- by Rudolf Georg Binding (1867 - 1938) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Julius Weismann (1879 - 1950), "Geweihte Nacht", op. 112a (Fünf Gesänge) no. 5 (1932) [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-07-28
Line count: 27
Word count: 108