by Gerhard Anton Hermann Gramberg (1772 - 1816)
Der Stern der Liebe
Language: German (Deutsch)
Ich stand am Bach, und schaute Dem Spiel der Wellen zu; Die leise Dämmrung graute, Und duftig schwebten Wies' und Hain, Geröthet noch vom Abendschein Es zitterte die Weide, Bewegt vom Lispelwind; Erfüllt von süssem Leide, Sang klagend in der Wiederhall, Aus nahem Strauch die Nachtigall. Und aus des Dunkels Grüften Entstieg der Schatten Heer; Es regt' in Säusel-Lüften Sich klagender der Nachtgesang, Und schneller floss der Bach entlang. Da sprach es mir so schaurig Aus meinem Herzen zu; Das Leben flieht, und traurig Umfängt uns, kaum zur Lust erwacht, Der ernsten Schatten lange Nacht. Mein Auge bang' und trübe Ruht auf dem Wellenspiel; Da ward der Stern der Liebe Am blauen Himmel fröhlich wach, Und blickte ruhig in den Bach. Da ward dem Aug' es helle, Da ward mein Herz so still; Flieh, sprach ich, leichte Welle! Es lacht dem Leben, schnell wie du, Im fernsten Lauf die Liebe zu.
Confirmed with Gerhard Gramberg, Kränze, viertes Bändchen, Oldenburg: Schulze'sche Buchhandlung, 1816, pages 133- 134.
Authorship:
- by Gerhard Anton Hermann Gramberg (1772 - 1816), "Der Stern der Liebe", appears in Kränze, Oldenburg: Schulze'sche Buchhandlung, first published 1816 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Adrian Götzloff (d. 1836), "Der Stern der Liebe", c1809 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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