by Karl Philipp Moritz (1756 - 1793)
Suchst dir ein Glück, das deinem Herzen
Language: German (Deutsch)
Suchst dir ein Glück, das deinem Herzen Unendlich schätzbar ist, So klage nicht, wenn unter Schmerzen Dein Leben dir verfließt! Wenn du das süße Gift zu meiden, Den Wunsch nicht schnell verscheuchst, So thu Verzicht auf alle Freuden, Wenn du ihn nicht erreichst. Du horchst dem Lied der Nachtigallen, Sie singen nicht für dich. Es wachsen Blumen, und von allen Blüht keine mehr für dich. Du siehst die Sonn' am Himmel scheinen, Und Freuden um dich her, Willst lächeln, ach, und kannst nur weinen, Hast keine Freude mehr. Im Innern deiner Seele wüthet Der Gram, der dich verzehrt, Und über jeder Freude brütet Der Wurm, der sie zerstöhrt. Noch einen Trost will ich dir sagen: Leg deine Hand aufs Herz! -- Dies Herz, das hört einst auf zu schlagen, Dann endet auch dein Schmerz.
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Confirmed with Karl Philipp Moritz, Launen und Phantasien, ed. by Carl Friedrich Klischnig, Berlin: Ernst Felisch, 1796, pages 374 - 375.
Authorship:
- by Karl Philipp Moritz (1756 - 1793), "Der Wunsch", appears in Launen und Phantasien [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Friedrich Ludwig Hellwig (1773 - 1838), "Suchst du ein Glück", 1805 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-12-25
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