by Adolf Holst (1867 - 1945)
Der Heereszug
Language: German (Deutsch)
Das Heer zog durchs Gebirge Reisig und hoch zu Roß; Rot um die Ketten und Helme Der Morgen schoß. Feuer flog unter den Hufen, Herrisch klirrte der Stahl, Es stieß das Drommeten und Rufen Durch Schluchten und Tal. Und als sie vorüberprunkten Trutzig in Trott und Tritt, Die junge Frau Sonne lachte: "Wohlan! ich ziehe mit. Nichts schöner, als flammen und fließen In dröhnender Schilde Schein Und um das Dräuen von Spießen Wie Silber fein!" Und als mit Trommeln und Rauschen Der Marsch vorüberglitt, Aufschrie der Sturm mit Jauchzen: "Wohlan! ich ziehe mit. Nichts schöner, als flattern und fliegen Um Mähnen und Helmbusch her Und bauschende Banner beigen Von Seide schwer!" Zuletzt auf rotem Rößlein Ein stiller Reiter ritt, Das Krummschwert quer im Sattel -- "Wohlan! ich ziehe mit. Nichts schöner, als Kriegsvolk in Seiden Und Panzer und Paukenschlag, Goldene Garben zu schneiden Am Erntetag!"
Confirmed with Adolf Holst, Gen Abend. Neue Gedichte von Adolf Holst, Berlin, Oldenburg & Co., 1921, pages 53 - 54.
Authorship:
- by Adolf Holst (1867 - 1945), "Der Heereszug", appears in Gen Abend. Neue Gedichte, Berlin, Oldenburg & Co., first published 1921 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Margarete Schweikert (1887 - 1957), "Der Heereszug" [ four-part men's chorus a cappella ], unpublished [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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