by Johann Christian August Heinroth (1773 - 1843), as Treumund Wellentreter
Einsam wandl' ich, und es rauschet
Language: German (Deutsch)
Einsam wandl' ich, und es rauschet Durch die Bäume Herbstes Luft, Wo kein Vogel zärtlich lauschet und die Gattin zu sich ruft. Ach, schon fallen welk die Blätter, Und die Blumen sind erbleicht, Und das holde Frühlings-wetter, Und die milde Wärme weicht. Traurend ruft mein Geist die Stunde der Vergangenheit zurück. Ach, wie ist so schnell entschwunden Eines kurzes Lebens Glück! Sag, was bist du, fliehend Leben, Das so fest uns an sich zieht? Unter Harren, unter Streben, Kommt des Tages Glück und flieht. Muß denn alles in der Welle Trüber Zeiten untergehn, Jede Blume an der Stelle, Wo sie blüht, ihr Grab auch sehn? Nein! es keimt im Heiligthume Unsres Herzens, zart verhüllt, Unzerstörbar, eine Blume, Süß mit Balsamduft erfüllt. Hoffnung heißt sie, die im Schoose Ewig-frisches Leben trägt, Schöner duftend als die Rose, Dem, der gläubig-treu sie pflegt. Hoffnung würzt die bittern Stunde, Wenn das Herz in Leiden bricht. Wem die Hoffnung nicht verschwunden, Dem stirbt Lust und Leben nicht.
About the headline (FAQ)
Confirmed by Gesammelte Blätter von Treumund Wellentreter, erster Band: Poesien, Leipzig: J. F. Gleditsch, 1818, pages 117 - 118.
Authorship:
- by Johann Christian August Heinroth (1773 - 1843), as Treumund Wellentreter, "Was da bleibt" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Christian) August Pohlenz (1790 - 1843), "Einsam wandl' ich", op. 4 (Gesänge mit Begleitung des Pianoforte) no. 7, published [c1824] [ voice and piano ], Leipzig: Auf Kosten des Verlegers [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-11-04
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