by Karl Gottfried von Leitner (1800 - 1890)
Die Ruinen
Language: German (Deutsch)
Seht ihr dort oben am Hügel Den alten, einsamen Thurm, Die Linde dabey und die Mauern, Zerrüttelt von manchem Sturm? Da bin ich umher geklettert Durch Distel, Gesträuch und Schutt, Da wurde mir trüb' zum Weinen, Bin sonst em fröhliches Blut. Da stehen an Wänden Nahmen, Gar viel', oft halb verbleicht, Die Nahmen sind noch vereinigt, -- Geschieden die Menschen vielleicht. Da kritzelte auch mein Liebchen Den ihrigen an die Wand; Nun aber such' ich vergebens Die Züge der lieben Hand. Der Mörtel ist abgefallen, Hinweg der Nahme, wie Sie. Ach, meiner Seele Ruinen Bewahren ihn treuer, als die! --
Authorship:
- by Karl Gottfried von Leitner (1800 - 1890), "Die Ruinen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Sigismund Thalberg (1812 - 1871), "Die Ruinen", op. 24 (Sechs deutsche Lieder, Fünftes Heft) no. 2 [ voice and piano ], confirmed with a CD booklet [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-02-08
Line count: 20
Word count: 98