by Samuel Gottlob Bürde (1753 - 1831)
Lebensregel
Language: German (Deutsch)
Wohl, wohl dem Manne, dessen Herz sich nicht so leicht verstimmt, dem nicht ein jeder kleine Schmerz die heitre Laune nimmt; der in des Angesichtes Schweiss sein Brod vergnügt zu essen weiss. Wohl, ihm, den keine Grille kränkt der nicht ims Leere träumt, nicht voll von Angst der Zukunft denkt, die Gegenwart versäumt, der richtig schätzt der Dinge Werth, und was ihm mangelt gern entbehrt. Der Reichthum ist nicht Eigenthum; er geht von Hand zu Hand; das bunte Dunst gewölk, der Ruhm, ein Ding voll Unbestand, und was die Wollust aufgetischt, ist Süssigkeit mit Gift vermischt. Drum weise, wer in seiner Brust sich Hab und Gut verwahrt und Unschuld mit Genuss' der Lust Verdienst und Demuth paart! Ihm reich ich, wo er nur erscheint, die Hand; er ist mein Mann, und Freund.
Authorship:
- by Samuel Gottlob Bürde (1753 - 1831) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Albert of Saxe-Coburg and Gotha, Prince Consort (1819 - 1861), "Lebensregel", 1835-41. [voice and piano] [text verified 1 time]
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
This text was added to the website: 2011-04-27
Line count: 12
Word count: 132