by Arthur Heinrich Wilhelm Fitger (1840 - 1909)
Der Unbescheidene
Language: German (Deutsch)
Morgens ging ich Wasser holen -- Sprach ein fremder Fant mich an, Raunt' und flüstert' so verstohlen, Augen hatt' er wie zwei Kohlen; Wie solch' schlanker Reitersmann Schnell die Zeit verschwatzen kann! Wirklich unbescheiden ist's. Mittags wollt' ich Feuer schüren -- Trat, weiss Gott, der fremde Fant An den Herd zu scharmuciren, Schmeicheln, streicheln und hofiren, Bis er kecklich und galant Kuss um Kuss mir aufgebrannt. Wirklich unbescheiden ist's. Abends endlich schlafen geh' ich -- Fremder Fant -- dass Gott erbarm! Sitzt am Bette! das gesteh' ich! Schreie Feuer, Mord und Weh' ich? Bring' das Haus ich in Allarm? Ach die Muhme schläft so warm -- Wirklich unbescheiden ist's.
Authorship:
- by Arthur Heinrich Wilhelm Fitger (1840 - 1909), "Der Unbescheidene" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Rudolph Bergh (1859 - 1924), "Der Unbescheidene", op. 19 (Fünf Lieder) no. 5 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-11-14
Line count: 21
Word count: 104