by Rudolf Otto Hermann Presber (1868 - 1935), as Rudolf Presper
Weihnachtsfriede
Language: German (Deutsch)
Die Flocken schaukeln leise nieder -- Das ist der Erde Feiertag. Der Jubel heller Kinderlieder Mischt sie mit ernstem Glockenschlag. Still steht der Pflug, die Hämmer ruhen, Die Ellen selbst sind ausgebrannt. Und lächelnd geht auf goldnen Schuhen Der Engel Gottes durch das Land. Und Sterne schimmern seinem Walten Mit wunderlieblichem Beleucht -- Da wollen sich die Hände falten, Und trotz'ge Augen werden feucht. Und wenn erstrahlend hell im Innern Der Kindheit treues Bild ersteht, Fügt sich aus heiligem Erinnern Und hei&szig;em Hoffen das Gebet: Du, der dem Glanz der Nadelbäume Die Last der goldnen Früchte reift, Der nur der Kinder reine Träume Mit seinem weißen Flügel streift, Scheuch mir mit deiner Gnädenfülle Die Unrast, die mich trieb und schlug; Gib Frieden deiner Weihnachtsstille Und Jugend einen Atemzug! Zeig mir mich selbst als blonden Buben In bunter Lichter Zauberbann Und füll die alten lieben Stuben Mit meinen teuren Toten an. Trag Glockenton mir durchs Gelände, Richt mir die Augen himmelwärts Und leg zwei güt'ge, kühle Hände Auf mein gequältes Menschenherz . . .
Confirmed with Rudolf Presper, Media in vita, Stuttgart und Berlin: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1912, pages 96 - 97.
Authorship:
- by Rudolf Otto Hermann Presber (1868 - 1935), as Rudolf Presper, "Weihnachtsfriede", appears in Media in vita [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Max von Schillings (1868 - 1933), "Weihnachtsfriede", op. 17 (Vier Lieder für eine Singstimme und Klavier) no. 1, published 1903 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-07-05
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