by Hermann Dickmann (1836 - 1897), as Franz Othen
Einen Kranz will ich dir winden
Language: German (Deutsch)
Einen Kranz will ich dir winden, Der im Wechsel fortbesteht, Reiche Blüthen für dich finden, Die kein rauher Wind verweht. Süßen Tönen will ich lauschen Tief in meiner Seele Schacht, Welche nimmermehr verrauschen, Welche klingen Tag und Nacht. Alle schönen frohen Stunden In der Liebe Sonnenglanz, Da wir höchstes Glück empfunden, Weih' ich zum Erinnrungskranz. Und er soll dich dauernd schmücken, Wenn die Jugend dir entweicht, Noch die Seele reich beglücken, Wenn der Wangen Glut verbleicht. Seliger Gedanken Blüthe, Die geweckt der Liebe Strahl, Wandle herrlich im Gemüthe Dir zum Tag die Nacht der Qual. Wenn die Leiden dich bedräuen, Zeige sie in mildem Licht, Dich zu trösten, zu erfreuen, Dir ihr holdes Angesicht. Und das Wort voll Glück und Leben, Tief und innig, zart und scheu, Daß du mir dein Herz ergeben, Und mich liebest warm und treu; Und der Schwur aus meinem Munde, Meiner Liebe heilig Wort -- Ach, der Nachhall dieser Kunde Tönet ewig in uns fort. Mag die Zeit auch Kränze rauben, Manchen schönen Klang verwehn, Unsre Liebe, unsern Glauben Läßt im Wechsel sie bestehn. Herbst ist draußen, Stürme wüthen, Dich zu schmücken find' ich nicht Einen Kranz von Laub und Blüthen -- Nimm zum Gruße dies Gedicht!
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Confirmed with Gedichte von Franz Othen, Wiesbaden: Chr. Limbarth, 1869, pages 142 - 143.
Authorship:
- by Hermann Dickmann (1836 - 1897), as Franz Othen, "Ein Herbstgruß " [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Dietrich Eickhoff (1814 - 1884), "Herbstgruss", published 1895 [ voice and piano ], from Zehn Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 5, Remscheid, Krumm [sung text not yet checked]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
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