by Moritz Blankarts (1839 - 1883)
Sprich, Mutter, wo ist doch der Vater...
Language: German (Deutsch)
"Sprich, Mutter, wo ist doch der Vater mein? Ich hab' ihn lang nicht gesehen!" "Der Erbfeind wollte erobern den Rhein, Da mußt er zum Kampfe gehen." "Mein Vater gehört nicht zum Kriegerstand, Was hat er im Felde zu schaffen?" "Nicht Söldner kämpfen fürs Vaterland, Es streitet ein Volk in Waffen!" "Wann kehrt den der Vater zurück aus dem Krieg, Daß Kränze zum Willkomm ich mache?" "Dein Vater bezahlte mit Blut den Sieg; Er starb der heilige Sache!" "Mein Vater gefallen? -- O Jammer und Noth! Und du kannst so ruhig erscheinen?" "Ihm wurde als Held der herrlichste Tod, Und Gott wird uns wieder vereinen." "So komm, laß uns schmücken den Leichenstein Mit frischen Blumengewinden!" "Sie scharrten mit seinen Genossen ihn ein, Die Stelle ist nicht mehr zu finden!" "Kein Grab in geweihtem Boden er fand?" "Und doch ist er selig gestorben: Denn wer gefallen fürs Vaterland, Der hat sich den Himmel erworben!"
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Confirmed with Blätter für literarische Unterhaltung, Jahrgang 1872, erster Band nrs 1 - 26, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1872. Issue no. 23, 6 Juni 1872, page 360.
Authorship:
- by Moritz Blankarts (1839 - 1883), "Mutter und Kind" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Podbertsky (1846 - 1913), "Mutter und Kind (1871)", op. 65 no. 2, published 1895 [ men's chorus a cappella ], from Aus grosser Zeit. Zwei Männerchöre, no. 2, Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-11-12
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