Wieviel es [hübscher]1 Mädchen giebt, Frag' ich, auf Gottes Erde, Würd' darauf hin mal durchgesiebt Die große Menschenherde. Mir wär' es recht, würd' ich verdammt, Auf Zählung auszugehen, [Dann]2 kriegt' ich sie schier allesammt Doch wenigstens zu sehen. Sie stehen manchmal dünn gesät, Einsam wie Edelraute, Schon oft hab' ich umsonst gespäht, Ob eines ich erschaute. Verfolg' ich aber ihre Spur, Am Anblick mich zu laben, Möcht' ich [die hundert Schönsten]3 nur Einmal beisammen haben. So klug wie ich ist mancher Mann, Sich eine zu erkiesen, Doch wachsen immer neue 'ran Wie Blumen auf den Wiesen. Und wenn ein Jahrgang gut gerieth, So hat man unterdessen, Daß man noch eine Schön're sieht, Die Schönste bald vergessen.
4 Lieder , opus 44
by Heinrich Zöllner (1854 - 1941)
1. Wie viel hübsche Mädchen gibt's?  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Wie viele hübsche Mädchen giebt's?", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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View original text (without footnotes)1 Zöllner: "hübsche"
2 Zöllner: "So"
3 Zöllner: "der Schönsten hundert"
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2. Nun pfeif' ich noch ein zweites Stück  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Nun pfeif' ich [noch]1 ein zweites Stück Und geb's den schnellen Winden: Ich hab' kein Lieb im Augenblick, Werd' aber schon eins finden. Wenn Primel blüht und [Violet]2 Und ich im Arm kein Liebchen hätt', Das könnt' ich nicht verzeihen Dem Maien. Ein Rechenmeister ist der Mai, So fleissig [ist]3 kein zweiter. Er rechnet: Eins und eins macht zwei, Kommt aber niemals weiter. Drum schaut man auch die Kreatur Im Blüthenmonat paarweis nur. Sie tanzt den Hochzeitsreihen Im Maien. O lieber Mai, ich fleh' zu dir In deinem grünen Tempel: Geh' nicht vorbei und mach' mit mir Ein Additionsexempel! Schick' mir ein Dirnlein schlank und jung -- Die schönste ist mir gut [genung]4 -- Dann loben wir zu zweien Den Maien.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Nun pfeif' ich noch ein zweites Stück", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1885, pages 153-154.
1 C. Schiller: "mir"; further changes may exist not noted above.2 D. Lachner: "Violett"
3 Zöllner: "wie"
4 Zöllner: "genug"
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3. Liebesglück  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich hab' ein Liebchen lieb recht von Herzen, Hellfrische Augen hat's wie zwei Kerzen, Und wo sie spielend streifen das Feld, Ach, wie so lustig glänzet die Welt! Wie in der Waldnacht [zwischen den Schlüften]1 Plötzlich die Täler sonnig sich klüften, Funkeln die Ströme, rauscht himmelwärts Blühende Wildnis - so ist mein Herz! Wie vom [Gebirge]2 ins Meer zu schauen, Wie wenn der Seefalk, hangend im Blauen, Zuruft der dämmernden [Erd']3, wo sie blieb? - So unermesslich ist rechte Lieb'!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Glückliche", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Felicitat d'amor", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Happiness in love", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Bonheur de l'amour", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Felicità d'amore", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Rezniček: "zwischen Schlüften"
2 Zöllner: "Gebirg'"
3 Rezniček: "Erde"
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4. In der Fremde  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Es steht ein Baum in jenem Tal, Darunter saß ich manches Mal Mit meinem Schatz allein. Wir saßen da so still und stumm, Die [Blum'n]1 sahn sich verwundert um Nach meinem [Schätzelein]2. Noch blühn die Blumen dort umher, Ich aber sehe sie nicht mehr, Und frage sie auch nie: Was seht ihr an mein Schätzelein? [Keins kann]3 von euch so schön doch sein, Keins schöner sein als sie! Noch steht der Baum im Tale dort, Ich aber zog zur Fremde fort Und leer ist [jener]4 Platz. Ich sitz' auf einem kalten Stein, Ich sitz' hier in der Fremd' allein, Und denk' an meinen [Schatz]5.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "In der Fremde", written 1840, appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Frühling und Liebe, no. 32, first published 1843
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View original text (without footnotes)1 Zöllner: "Blumen"
2 Zöllner: "lieben Schätzelein"
3 Zöllner: "Kann keins"
4 Dresel: "der"
5 Zöllner: "lieben Schatz"
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