Wo sich das Meer in weite Fernen Zur unermess'nen Fläche dehnt, Steh' ich, umblitzt von tausend Sternen, Einsam [an den Palast gelehnt]1; Und zu der Zither sanftem Klang Ertönt [mein]2 Lied der Violetta, Vielleicht belauscht sie den Gesang! „Felice notte, Marietta!” Dort auf dem strahlenden Balcone Sitzt eine blühende Gestalt, Auf weichem, zarten Blumenthrone, Um den ein Meer von Düften wallt, O höre mich, mit meinem Lied, Du meines Lebens Violetta, Die schöner [doch]3 als Blumen blüht: „Felice notte, Marietta!" Mein holdes Veilchen ist entschwunden, Mit ihrem Dunkel kommt die Nacht, Und wieder brennen [meine]4 Wunden, [Die mir]5 das Scheiden oft gebracht. So höre denn bei Sternenschein Zum letzten Mal mich, Violetta, Und wieg' [im sanften]6 Traum dich ein: „Felice notte, Marietta!"
Zwei Lieder aus Italien, von Heine, für Sopran oder Tenor , opus 20
by Ferdinand Gumbert (1818 - 1896)
1. Felice notte (Schlaf wohl)  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Otto Inkermann (1823 - 1862), as C. O. Sternau, "Felice notte, Marietta!", appears in Deutsche Lieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Lieder von C. O. Sternau, Welter's Buchhandlung (Bäumer & Stienen), Köln, 1846, pages 41-42.
1 Lachner: "gelehnt an den Palast"2 Reissiger: "mein"
3 Lachner: "noch"
4 Reissiger: "jene"
5 Reissiger: "Wie sie"
6 Lachner: "in sanftem"
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2. Non son rose senza (Keine Rosen ohne Dornen)  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Auf den schimmernden Lagunen wiegt der Kahn sich mit dem Schiffer tändelnd bald und bald sich bäumend in des Wassers Wellenspiele; da ertönt das Lied der Lieder zu der weichen Mandoline, jedes Lüftchen giebt es wieder: Non son rose senza spine. Hat der Schiffer in der Gondel seine schönste Last geladen, rudert er mit kräft'gen Armen durch die Wellen die Madonna; dann ergreift ihn süsses Bangen, und er singt mit ernster Miene leise, Thränen auf den Wangen: Non son rose senza spine. Hebt er schweigend die Madonna aus der Gondel, [und verschwindet sie im schimmernden Palaste, keinen Gruß dem Schiffer flüsternd]1, dann besteigt er seinen Nachen, singt zur weichen Mandoline lang' in träumerischem Wachen: Non son rose senza spine.
Authorship:
- by Otto Inkermann (1823 - 1862), as C. O. Sternau, "Keine Rosen ohne Dornen", appears in Deutsche Lieder
Based on:
- a text in Italian (Italiano) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Lieder von C. O. Sternau, Köln, 1846.
1 Lachner: "die verschwindet/ keinen Gruß dem Schiffer flüsternd/ aus dem schimmernden Palaste"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Andrew Schneider [Guest Editor] , Johann Winkler