Gehab' dich wohl, du kleine Welle, Von der ich zögernd scheiden soll. Du meiner Träume liebste Stelle, Vielleicht auf ewig lebe wohl! Du raunst mir zu, daheimzubleiben, Du blickst mich, wie verheißend, an Und mußt doch selbst vorübertreiben, Gejagt wie ich, die enge Bahn. So laß mich auch die meine ziehen Weit über Berg und über Thal; Doch sie, von der ich stumm muß fliehen, Sie grüße mir viel tausend Mal! Und kommt sie morgen hergegangen, Allein, an deiner Wellen Rand; Den Blick mit sehnlichem Verlangen Hinab in deine Fluth gebannt; Dann zaub're du aus hellem Grunde Des fernen Freundes Bild empor, Dann rausche ihr mit süßem Munde Der Liebe besten Gruß in's Ohr. Ja, laß es sie da drunten lesen, Was ich im Scherzen dir vermacht: Daß ich zum Letzten hier gewesen Und ihrer bis zuletzt gedacht!
Vier deutsche Lieder für Alt oder Bariton mit Pianoforte , opus 21
by Friedrich August Pott (1806 - 1883)
1. Gehab' dich wohl, du kleine Welle  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), no title
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Confirmed with Immergrün: Taschenbuch, sechster Jahrgang, no editor named, Wien: Carl Haas'schen Buchhandlung, 1842, page 323. Appears in Aus bessere Zeit!, no. 8.
Researcher for this page: Melanie Trumbull