Eingesandt. Daß uns der Winter nicht steht will seyn, Des trauren die Mädlein gar sehre; Weil uns der Schnee nit bleiben will, Und ander gut Gesellen mehre. Heut ist trocken, morgen ist naß, Da hat uns der Teufel den Winter herbracht; Der Winter thut sich biegen, Die Lerchen thun sich schmiegen, Die Schlitten thun sie üben. Ach feins mein Lieb, so sey mir hold, Um Eins will ich dich bitten, Kauf du mir ein gespiegeltes Roß, Dazu ein gemahlten Schlitten. So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, Die Gäßlein allenthalben, Feins Lieb, laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, so spar mich nit, Ich bin darzu gewachsen. Nimm nur dein Müfflein in die Hand, Ich schau dir über die Achsel, Weiß zugeschneites Osterlamm, Mein Rößlein rasselt mit dem Kamm, So fahren wir mit Schallen, Die Gäßlein allenthalben, Feins Lieb laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, nun spitz die Füß, Wohl auf mit mir zum Tanze, Zieh mir die Rädlein um und um, Mit deinem Schleppenschwanze; Und schwenkst du mirs nit in die Sporn, Setz ich ein Kranz dir auf die Ohr'n, So fahren wir mit Schallen Die Gäßlein allenthalben, Feins Lieb laß dirs gefallen. Ob einer käm, der murren wollt, Wir wollen nichts drum geben, Es muß vorbei gestochen seyn, Und kost es Leib und Leben, So fahren wir über die Heide, So fahren wir über die Heide, So fahren wir über die Heide, Wohl manchem Mann zu Leide, Feins Lieb, ich muß mich scheiden.
Vier Lieder nach Gedichten aus 'Des Knaben Wunderhorn' , opus 66a
by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953)
1. Schlittenfahrt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Schlittenfahrt", appears in Des Knaben Wunderhorn
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Liegt ein Spielmann begraben  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Guten Morgen Spielmann, Wo bleibst du so lang? Da drunten, da droben, Da tanzten die Schwaben Mit der kleinen Killekeia Mit der großen Kum Kum. Da kamen die Weiber Mit Sichel und Scheiben, Und wollten den Schwaben Das Tanzen vertreiben, Mit der kleinen Killekeia Mit der großen Kum Kum. Da laufen die Schwaben, Und fallen in Graben, Da sprechen die Schwaben: Liegt ein Spielmann begraben, Mit der kleinen Killekeia Mit der großen Kum Kum. Da laufen die Schwaben, Die Weiber nachtraben, Bis über die Grenzen, Mit Sichel und Sensen: Guten Morgen Spielleut', Nun schneidet das Korn.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die Rose  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Rose blüht, ich bin die fromme Biene, Und rühre zwar die keuschen Blätter an, Daher ich Tau und Honig schöpfen kann, Doch lebt ihr Glanz und bleibet immer grüne, Und also bin ich wohlgemüt, Weil meine Rose blüht. Die Rose blüht, Gott, laß den Schein verziehen, Damit die Zeit des Sommers langsam geht, Und weder Frost noch [andre]1 Not entsteht, So wird mein Glück in dieser Rose [blühen]2, [So]3 klingt mein süßes Freudenlied: [Ach]4 meine Rose blüht! Die Rose [blüht, und]5 lacht vor andern Rosen Mit solcher Zier und Herzempfindlichkeit, Daß auch mein Sinn sich zu der Pflicht erbeut, Mit keiner Blum' im Garten [liebzukosen]6, Weil alles, was man sonsten sieht, In dieser Rose blüht.
Authorship:
- by Christian Weise (1642 - 1708), "Die Rose", first published 1684
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, collected and edited by Achim von Arnim and Clemens Brentano, Volume 1, Heidelberg: beÿ Mohr und Zimmer, Frankfurt beÿ J. C.B. Mohr, 1806, page 166. Beneath the poem is written "Christian Weisens drei klügsten Leute. Leipzig 1684. S. 234.
1 Berger: "andere"2 Berger: "blühn"
3 Berger: "Dann"
4 Berger: "O"
5 Berger: "blüht, sie"
6 Berger: "zu liebkosen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Mailied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Maien, im Maien ist's lieblich und schön, da findt sich viel Kurzweil und Wonn! Die Nachtigall singet, die Lerche sich schwinget, über Berg und über Tal. Die Pforten der Erde die schließen sich auf und lassen so manches Blümlein herauf, als Lilien und Rosen, Violen, Zeitlosen, Zypressen und auch Nägelein. In solchen wohlriechenden Blümlein zart, spazieret eine Jungfrauvon edler Art; sie windet und bindet gar zierlich und fein ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein. Da herzt man, da scherzt man, da freut man sich, da singt man, da springt man, da ist man fröhlich, da klaget ein Liebchen dem andern sein Not, da küßt man so manches Mündlein rot. Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwert, du hast mir mein junges, frisch Herzlein verkehrt. Willkommen macht, daß man Scheiden nicht acht't: Ade, zu tausend guter Nacht! Im Maien, im Maien, da freuet man sich, da singt man da springt man, da ist man fröhlich, da kommet so manches Liebchen zusammen. Ade, in tausend Gottes Namen.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Mailied", appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]