Es ist ein trüber Junitag Der Nebel rinnt durch feuchtes Grün Der Pirol singt mit süßem Schlag Und taubeschwert die Rosen blühn. Tief in des Parkes Blätternacht Ein Rauschen schläft, ein trüber Schall Als würd'ein Glück zu Grab gebracht Bei leisem Frühlingsregenfall. Noch träumt verschollen in der Luft Ein Lachen, das im Park verstob Noch schwimmt im jungen Grün der Duft, Der einst ihr blondes Haar umwob. Sie selbst zog längst die Silberspur Dorthin wo keiner bangt noch irrt - Jetzt schläft der Park, ein Windstoß nur Die tropfenschweren Bäume wirrt. Und leise strebt in heil'ger Ruh Vom Lenz, des Blütentraum zerbrach Mein Herz der großen Heimat zu, Ewig geliebtes Lieb, Dir nach.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 20
by Siegfried Saloman (1816 - 1899)
1. Verblühter Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Verblühter Frühling"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Aus Junitagen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Zwei Rosen leuchtend frische Trug sie im dunklen Haar, Ihr Blick, der träumerische, Voll Glanz und Jugend war. Das Korn durchlief ein Wogen, Am Himmel weiß und weit Die Federwolken zogen, Es war zur Junizeit. Die Lande küßte leise Ein Glockenklang im Wind, Und mein zur Lebensreise Gab sich ein glückliches Kind, Sie träumte von Glück und Frieden, Von Lenzen, die nicht vergehn -- Und doch durft' ich hienieden Sie nur noch einmal sehn. Da schlang ein Kranz von Myrten Sich durch ihr dunkles Haar, Buntdüstre Schatten irrten Um Chorstuhl und Altar, Die Kerzen schwelten finster, Der Tauwind sang am Dach, Als man für sie im Münster Das De profundis sprach.
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Aus Junitagen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Aus "Fatthûme"  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das Mondlicht flutet voll und bleich Durch dunkle Wolkensäume; Es liegt im fernen Mondenreich Ein See -- der See der Träume. And alle Tränen, welche je Um Frauenliebe vergossen, Sind leuchtend und still in jenen See, Den See der Träume geflossen.
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Der See der Träume"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Ständchen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn du im Traum wirst fragen: „Wer pocht an's Fensterlein?“ Dann wird der Wind dir sagen: Ich bin's! -- o laß mich ein! Dem Liebsten ist nach dir so bang, Ich bring' dir Gruß und Kuß und Sang -- Schlummre süß! Wenn du im Traum wirst fragen: „Was will so heller Schein?“ Dann wird der Mond dir sagen: Ich bin's! -- o laß mich ein! Ich komm' von Einem, der noch wacht, Der für dich betet jede Nacht, Schlummre süß! Wenn du im Traum wirst fragen: „Woher so süßer Schall?“ Wird dir ein Vöglein sagen: Ich bin's, die Nachtigall! Von Lieb' und Sehnsucht sing' ich laut, Bis daß dein Aug' den Morgen schaut -- Schlummre süß!
Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Ständchen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Pfälzische Blätter für Geschichte, Poesie und Unterhaltung, ed. by A. Kranzbühler, Zweibrücken: A. Kranzbühler, Freitag, 9 Juni 1871, issue no. 67, first page [no page numbers].
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler