Ich fahr' hinunter Den grünen Rhein! Am Ufer singen Die Vögelein. Die Berge glänzen In Frühlingspracht Und alles jubelt Und alles lacht. O, wärst Du bei mir, Mein Schätzlein schön, Und sähst, wie herrlich Die sonn'gen Höh'n, Und hörtest singen Die Vögelein: Du stimmtest freudig In's Lied mit ein! Dann schaut' ich froher Auf Strom und Feld, Dann wär' mir schöner Die ganze Welt! Dann jauchzt ich trunken In sel'ger Lust In Deinen Armen, An Deiner Brust!
4 Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 193
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Auf dem Rhein  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Auf dem Rhein", appears in Neue Gedichte , in Liebe
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Abt: "fahre"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Des Sommers Fäden weben Durchs Feld wie weißer Duft, Die muntern Schwalben schweben In hoher, blauer Luft. Sie üben die Flügel zur fröhlichen Reise; Denn über die Hügel, da säuselt es leise: "Lieb Vöglein mein, Der Winter zieht ins Land hinein!" Die Herden aus der Weide Gehn heim zur Winterruh'! Die Blümlein auf der Heide Thun ihre Äuglein zu. Es wehen und streicheln die spielenden Winde Und wehen und schmeicheln so leis' und so linde: "Lieb Blümlein mein, Der böse Winter kommt, schlaft ein!"
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Herbstlied"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Wanderlust  [sung text not yet checked]
Wer in der Ferne niemals ging In erster Frühlingslust, Wer nie am heitern Himmel hing Mit einem Lieb aus froher Brust: Der weiß nicht, wies dem Wandrer ist, Dem Freud und Lust bewegt, Und der, wo kühl die Quelle fließt, Sich ruhend niederlegt. Wer nie, den Wanderstab zur Hand, Durch grüne Auen schritt, Wem nicht die hohe Lust bekannt, Die draußen uns entgegen tritt: Der wei&szig;t nicht, was der Wandrer denkt, Wenn ihm der Morgen winkt, Und weiß nicht, was der Frühling schenkt, Der glühend ihn durchdringt. Ja, wer nich wandert, weiß es nicht, Wie sich das Herz erhebt, Wenn Waldesduft und Rosenlicht Des Wandrers stillen Gang belebt; So weiß der Wandrer nur, wie schön Es sich zur Ferne wallt, Wie lieb durch Thäler und auf Höhn Ein freies Lied erschallt.
Authorship:
- by Carl Preser (1828 - 1910), "Wanderlust", appears in Gedichte, in Liebe, Frühling, Wanderlust
Go to the single-text view
Confirmed with Carl Preser, Gedichte, zweite Auflage, Eichstätt und Stuttgart: Krüll'sche Buchhandlung, 1879, pages 199 - 200. Appears in Liebe, Frühling, Wanderlust.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Mag auch heiss das Scheiden brennen  [sung text not yet checked]
Mag auch heiß das Scheiden brennen, Treuer Mut hat Trost und Licht; Mag auch Hand von Hand sich trennen, Liebe läßt von Liebe nicht. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Ist kein Wasser so ohn' Ende, Noch so schmal ein Felsensteg, Daß nicht rechte Sehnsucht fände Drüberhin den sichern Weg. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Über Berg' und tiefe Thale, Mit [den Wolken]1, mit dem Wind Täglich, stündlich, tausendmale Grüß' ich dich, geliebtes Kind. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Und die Wind' und Wolken tragen Her zu mir die Liebe dein, Die Gedanken, die da sagen: Ich bin dein und du bist mein! Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Überall, wohin ich schreite, [Spür']2 ich, wie unsichtbarlich Dein Gebet mir zieht zur Seite, Und die Flügel schlägt um mich. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Und so bin ich froh und stille, Muß ich noch so ferne gehn; Jeder Schritt -- ist's Gottes Wille -- Ist ein Schritt zum Wiedersehn. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein froh Gedenken.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Deutsch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 6
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Gedichte von Emanuel Geibel, Fünfter unveränderter Abdruck, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1858, pages 323-324.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
1 Bolko von Hochberg: "dem Wasser"2 Bolko von Hochberg: "Fühl'"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler