Der Bach hat leise Melodien, und fern ist Staub und Stadt. die Wipfel winken her und hin und machen mich sо matt. Der Wald ist wild, die Welt ist weit, mein Herz ist hell und groß. es hält die blasse Einsamkeit mein Haupt in ihrem Schoß.
Fünf Lieder nach Gedichten von Rainer Maria Rilke , opus 26
by Viggo Brodersen (1879 - 1965)
1. Der Bach  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde, no. 3
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1918
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Im Schloß  [sung text not yet checked]
Ein weißes Schloß in weißer Einsamkeit. In blanken Sälen schleichen leise Schauer. Todkrank krallt das Gerank sich an die Mauer, und alle Wege weltwärts sind verschneit. Darüber hängt der Himmel brach und breit. Es blinkt das Schloß. Und längs den weißen Wänden hilft sich die Sehnsucht fort mit irren Händen ... Die Uhren stehn im Schloß : es starb die Zeit.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1927, p.186
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
3. Ich denke an  [sung text not yet checked]
Ich denke an: —Ein Dörfchen schlicht in des Friedens Prangen, drin Hahngekräh; und dieses Dörfchen verloren gegangen im Blütenschnee. Und drin im Dörfchen mit Sonntagsmienen ein kleines Haus; ein Blondkopf nickt aus den Tüllgardinen verstohlen heraus. Rasch auf die Türe, die angelheiser um Hilfe ruft,— und dann in der Stube ein leiser, leiser Lavendelduft....
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Traumgekrönt, in Träumen, no. 2
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedicht, Leipzig : Insel-Verlag, 1913
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
4. Weltenweiter Wandrer  [sung text not yet checked]
Weltenweiter Wandrer walle fort in Ruh ... also kennt kein andrer Menschenleid wie du. Wenn mit lichtem Leuchten du beginnst den Lauf, schlägt der Schmerz die feuchten Augen zu dir auf. Drinnen liegt – als riefen sie dir zu: Versteh! – tief in ihren Tiefen eine Welt voll Weh ... Tausend Tränen reden ewig ungestillt, und in einer jeden spiegelt sich dein Bild!
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Traumgekrönt, in Träumen, no. 17, first published 1896
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Du meine heilige Einsamkeit  [sung text not yet checked]
Du meine heilige Einsamkeit, du bist so reich und rein und weit wie ein erwachender Garten. Meine heilige Einsamkeit du -- halte die [goldene Türe]1 zu, vor denen die Wünsche warten.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde, no. 2
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View original text (without footnotes)Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1918
1 Hiller (in "Prolog"): "goldenen Türen"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joost van der Linden [Guest Editor]