O laß Dein Auge freundlich auf mir weilen, Es blickt mir Ruhe tief in's Herz hinein; Wie sich die Wolken vor der Sonne theilen, Flieht all' mein Schmerz vor seinem milden Schein. Wollt' ich als Kind mein Abendsprüchlein lallen, Dann sah ich fromm zu einem Stern empor: Es war mein Stern, ich fand ihn unter allen, Bis ich mit meiner Kindheit ihn verlor. Doch ruhen auf mir Deine lieben Augen, In denen meiner Kindheit Himmel lacht, Dann sehe stets aus ihrer Tiefe tauchen Ich den verlor'nen Stern in alter Pracht.
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 52
by Ignaz Brüll (1846 - 1907)
1. Mein Stern  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Mein Stern"
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 122.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Das Meerleuchten  [sung text not yet checked]
O komm' in mein [Schiffchen]1, Geliebte, daher! Die Nacht ist so still und Es leuchtet das Meer! Und, wo ich hin rudre, Entbrennet die Flut: Es schaukelt [mein]2 Nachen In wallender Glut! -- -- Die Glut ist die Liebe, Der Nachen bin ich: Ich sink' in den Flammen, O rette du mich!
Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Das Meeresleuchten"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Blüthenkranz neuer deutscher Dichtung, herausgegeben von Rudolph Gottschall, Dritte Auflage, Breslau: Verlag von Eduard Trewendt, 1858, page 119.
1 Bade, Draeseke: "Schifflein"2 Draeseke, Kalliwoda: "der"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Rohan Srinivasan [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Die Pappeln  [sung text not yet checked]
Vor dem Fenster meiner Lieben Stehen Pappeln wunderschön, Die mit ihren hohen Trieben In die weite Ferne sehn. Abends rauschen sie so milde Mit verständlichem Getön, Scheinen ihrem lieben Bilde Traute Grüße zuzuwehn. Oftmals stand ich voller Wonnen Unter'm Blätterlabirinth, In Gedanken eingesponnen Und in süßes Traumgewind'. Die Gedanken, sie versanken, Wie verweht vom Abendwind; - Wohin alle die Gedanken Damals wohl gekommen sind? In die Pappeln aufgestiegen Sind sie alle ganz gewiß, In den Blättern sich zu wiegen, Bis mein Lieb sich sehen ließ. Darum rauschen Abends Töne In den Pappeln mild und süß: Deines Treuen, holde Schöne, Leiser Liebesgruß ist dieß.
Authorship:
- by Karl Ferdinand von Dräxler-Manfred (1806 - 1879), "Die Pappeln"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Die Verlassene  [sung text not yet checked]
Was hab' ich armes Kind gethan, Was sehen mich so spöttisch an Die Leute auf den Gassen? Und wenn er treulos mich verließ, Und wenn sein Schwur sich falsch erwies, - Ich hab' ihn nicht verlassen. Verzeih' es ihnen, lieber Gott, Sie wissen nicht, wie tief ihr Spott Mir in die Seele schneidet; Sie ahnen nicht den bittern Schmerz, Den dieses arme, arme Herz Um Lieb' und Treue leidet.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Die Verlassene"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]