Leise rauscht der Frühlingswind, spielend mit Blumen, die frisch erblühen, Düfte strömen sie aus so lind, das ist der Blumen Seele Glühen! Glitzernd stiehlt sich der Sonne Strahl mitten durchs dichte lauschige Dunkel, und in den thauigen Grase zumal, welch' ein morgenfrohes Gefunkel! Wer denkt wohl jetzt an den Winter auch, und an sein grimmig wildes Drohen? Vor eines milden Zaubers Hauch sind jene finstern Schrecken entflohen! Solchen Zauber hast du vollbracht, Mädchen mit deinen Frühlingsblicken mit deiner zarten Schönheit Macht, der alle hohen Wunder glücken! Als ich holde Rose dich sah, wähnt' ich, mir blühe ein Frühlings wieder, süsses Empfinden regte sich da, fröhlich entsprossen neue Lieder, nicht mehr dacht' ich der Winternacht, die mein Herz so lange umfangen, da mir dein Bild entgegen lacht, scheinen die Schmerzen wie längst vergangen!
Vier Lieder nach Gedichten von J. Gänsbacher , opus 14
by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911)
1. Frühling  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911), "Frühling"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Silbern rauschen die Bächlein  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Silbern rausch die Bächlein so schön, sie singen mit munterem Klange, wie herrlich es auf den Bergeshöh'n, und an dem grünenden Hange. Mich hat ein munteres Bächlein gelehrt vom Berg und Thale die Lieder, wenn ich dann einstens heim gekehrt sing ich sie fröhlich wieder!
Authorship:
- by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911), "Silbern rauschen die Bächlein"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Am See  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Es ruht in dunkler Nacht des Seees Spiegel, der Himmel drückt hinein sein Sternensiegel, rings breitet aus der Wald die grünen Arme, als wollt er schützen ihn vor jedem Harme. Hier findest du, o sturmbewegtes Herz, das ausgeweint so manchen herben Schmerz, dein längst ersehntes heimliches Asyl, es schweigt der Wunsch, die bittre Qual wird still und Friede, den hier leise rauscht die Welle, wird dir zu Theil an dieser trauten Stelle.
Authorship:
- by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911), "Am See"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Kirche in Mondsee  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Von grünen Bergen umgeben steht hier ein Gotteshaus, zum Himmel die Thürme streben, und schaun auf den See hinaus. Da drinnen vom hohen Chore schallt ernster Orgelklang, dann tönt dem lauschendem Ohre ein frommer, süsser Gesang. Es ist ein schönes Versenken in sich, weit ab der Welt, das lang in stillem Gedenken das Herz gefesselt hält.
Authorship:
- by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911), "Kirche in Mondsee"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. St. Wolfgangs‑Kapelle  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Am ernsten dunklen Wald, da steht die kleine Kapelle, ein trauter Aufenthalt, eine Gottbegnadete Stelle. Dort tönt ein Glöckchen klein wenn es der Pilger gezogen, der spricht sein Wünschen hinein ob ihm das Schicksal gewogen? Doch wem kein Wunsch mehr frommt in seinem Herzen bange, dem leises Schauern kommt bei jenem süssen Klange.
Authorship:
- by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911), "St. Wolfgangs-Kapelle"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]