Wogender, grüner Rhein, Grüß mir das Häuschen klein! Grüß mir die Tannen stolz Droben im dunkeln Holz! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt! Wogender, grüner Rhein, Grüß mir die Blüthen fein! Grüß mir den zarten Flaum Drunten am Weidenbaum! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt! Wogender, grüner Rhein, Grüß mir den Mondenschein! Laß in den Fluthen klar Schimmern ihn wunderbar! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt!
5 Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 90
by Ferdinand Möhring (1816 - 1887)
1. Seligster Traum  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Seligster Traum", appears in Neue Lieder
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Confirmed with Neue Lieder von Friedrich [Heinrich] Oser, Basel: M. Bernheim, 1885. Poem no. 124, page 102.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Gesellschaftslied  [sung text not yet checked]
Und so finden wir uns wieder In dem heitern bunten Reihn, Und es soll der Kranz der Lieder Frisch und grün geflochten sein. Aber wem der Götter bringen Wir des Liedes ersten Zoll? Ihn vor allen laßt uns singen, Der die Freude schaffen soll. Denn was frommt es, daß mit Leben Ceres den Altar geschmückt? Daß den Purpursaft der Reben Bacchus in die Schale drückt? Zückt vom Himmel nicht der Funken, Der den Herd in Flammen setzt, Ist der Geist nicht feuertrunken, Und das Herz bleibt unergetzt. Aus den Wolken muß es fallen, Aus der Götter Schoß das Glück, Und der mächtigste von allen Herrschern ist der Augenblick. Von dem allerersten Werden Der unendlichen Natur, Alles Göttliche auf Erden Ist ein Lichtgedanke nur. Langsam in dem Lauf der Horen, Füget sich der Stein zum Stein, Schnell wie es der Geist geboren Will das Werk empfunden sein. Wie im hellen Sonnenblicke Sich ein Farbenteppich webt, Wie auf ihrer bunten Brücke Iris durch den Himmel schwebt, So ist jede schöne Gabe Flüchtig wie des Blitzes Schein, Schnell in ihrem düstern Grabe Schließt die Nacht sie wieder ein.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Die Gunst des Augenblicks"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La faveur de l'instant", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
3. Verklungen  [sung text not yet checked]
Der Wind vom Abendhimmel weht Kühl mit des Stromes Lauf, Und wie die Sonne untergeht, Geht meine Seele auf. Hier ließ ich alle Traurigkeit Fortschwimmen mit dem Rhein, Und denk' ich an die schöne Zeit, Denk' ich auch, Toni, Dein! Im Rheingau steht ein gastlich Haus Mit lieben Menschen drin; Froh zog ich ein, trüb zieh' ich aus, Die Zeit floh rasch dahin. Ich fand Dich immer froh bereit Mir hold Geleit zu sein, Und denk' ich an die schöne Zeit Denk' ich auch, Toni, Dein! Wir grüßten mit Gesang vom Kahn Den sonnigen Rebenstrand, Und oben von den Bergen sah'n Im Wasser wir das Land. Bergauf und ab wir zogen weit Hoch über Stock und Stein, Und denk' ich an die schöne Zeit, Denk' ich auch, Toni, Dein! Der Himmel schien in manches Glas, Das Dir zu Ehren klang, Selbst vom Johannisberger Faß Für uns die Quelle sprang. Nun ist vorbei die Herrlichkeit Für mich am goldnen Rhein, Doch denk' ich an die schöne Zeit, Denk' ich auch, Toni, Dein!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Einkehr und Umschau: neueste Dichtungen, in Vorklänge, in Vom Rhein , no. 3
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Confirmed with Einkehr und Umschau. Neueste Dichtungen von Friedrich Bodenstedt, Fünfte, unveränderte Auflage, Jena, Hermann Costenoble, 1880, pages 21-22.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Die schöne Welt  [sung text not yet checked]
Es singt das Meer, das klingt so schön, Es singt bei Nacht und bei Tag; Das hören die Tannen auf den Höh'n Und rauschen sein Lied ihm nach. Das hören die Vöglein im Waldesgrün Und jubeln's durch Busch und Strauch; Das hören die Blumen, die drunten blühn, Und die Blumen, sie flüstern es auch. Ich geh' am Meer, ich geh' [am]1 Wald, Ein Klingen mich umzieht. [Mir]2 hallt und schallt in jeder Gestalt Das schöne, schöne Lied. Wie heißt denn das Lied auf [Meer]3 und Höh'n, Das Allen so wohlgefällt? Der Anfang heißt: Die Welt ist so schön! Das Ende: Du schöne Welt! --
Authorship:
- by (Hartwig Karl) Friedrich Eggers (1819 - 1872), "Die schöne Welt", appears in Gedichte von Friedrich Eggers, in Lieder, Breslau: Verlag von Rud. Hoffmann, page 5, first published 1874
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View original text (without footnotes)1 Greger: "im"
2 Greger and Taubert: "Es"
3 Greger: "Tal"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Lebewohl  [sung text not yet checked]
An letzten Rosenblättern hing Des Sommers letzter Schmetterling, Und ihn umfing zum letztenmal Der Abendsonne müder Strahl. Da ging ich durch die Dämmerung Mit einem Mädchen, bleich und jung, Die Liebste war's, mit der ich ging, Ich gab ihr Lebewohl und Ring. Der Waldbach zog am Mühlensteg, Ein Hirte sang am Felsenweg, Er sang ein Lied so weh, so bang, In unser Aug' die Träne drang. Wir standen an der Kirchhoftür: Nun lebe wohl, nun scheiden wir. Mir ist das Herz so schwer, so schwer! Mir ahnt, wir sehn uns nimmermehr.
Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lebewohl", appears in Gedichte, in Eine Idylle in Liedern
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]