Nun ist es Herbst geworden, noch blüht ein Röschen kaum, die Blätter sind gefallen vom grünen Lindenbaum. Die Blätter sind gefallen, und Niemand achtet drauf; und Mancher tritt mit Füssen der Blätter welken Hauf. Mir träumt, die Blätter am Boden wär'n meine Freuden all', wär'n all' meine Lieder mit ihrem stillseligen Schall. Sie sind im Herbst gefallen, und Niemand achtet drauf; und Mancher tritt mit Füssen der Blätter welken Hauf.
3 Lieder , opus 52
by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Nun ist es Herbst geworden  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Otto Inkermann (1823 - 1862), as C. O. Sternau
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Der Quell  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
In einer engen Runde da weiss ich einen Quell; [der]1 strömt aus tiefem Grunde und quillt so warm und hell; er hört nicht au zu fliessen, und steht auch nimmer still; lasst mich das Bächlein grüssen, ich weiss nicht was es will. Es wandert nicht mit Rauschen, nicht weiter mit Gebraus'; es kann kein Ohr ihm lauschen, nur heimlich zieht es aus. Es fliesst vom frühen Morgen ohn' Rast und ohne Ruh' vergessen und verborgen, dem Abendrothe zu. Vielleicht nach kurzen Wochen ist es von Wellen leer, Dann ist mein Herz gebrochen, das Auge [weint]2 nicht mehr!
Authorship:
- by Otto Inkermann (1823 - 1862), as C. O. Sternau, "Der Quell", appears in Deutsche Lieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Lieder von C. O. Sternau, Köln, 1846.
1 Raff: "er"2 Lachner: "sieht"
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3. Im Haine draußen  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Im Haine draussen im grünen Hain, da singen all' die Waldvögelein von Liebe; Und ich daheim in dem engen Raum, weiss nichts vom allerschönsten Traum der Liebe. Die Sterne da droben im blauen Meer, sie schimmern allnächtlich still und hehr der Liebe; und ich im Kämmerlein eng und leer hab' nicht einmal eine Thräne mehr der Liebe. Und hätt' ich ein Libchen, dann säng' ich drein, wie draussen im Walde die Vögelein von Liebe, dann sollte mein Auge, den Sternen gleich, nur strahlen dem wonnebeglückenden Reich' der Liebe.
Authorship:
- by Otto Inkermann (1823 - 1862), as C. O. Sternau
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]