O meine müden Füße, ihr müßt tanzen In bunten Schuhen, Und möchtet lieber tief, tief Im Boden ruhen. O meine heißen Wangen, ihr müßt glühen Im wilden Kosen, Und möchtet lieber blühen Zwei weiße Rosen. O meine armen Augen, ihr müßt blitzen Im Strahl der Kerzen, Und lieber schlieft ihr aus im Dunkeln Von euren Schmerzen.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 32
by Ernst (Friedrich Karl) Rudorff (1840 - 1916)
1. O meine müden Füsse  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Georg Büchner (1813 - 1837), no title, appears in Leonce und Lena
See other settings of this text.
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani2. Droben, wo die Linde steht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Droben, wo die Linde steht, Haben wir gesessen, Daß der Wind das Glück verweht, Haben wir vergessen. Vögel sangen in Gezweig, Quellen rauschen munter, In des Frühlings blühend Reich Sahen wir hinunter. Unsre Blicke flogen weit, Mit des Frühlings Reichen Unsre eigne Seligkeit Scherzen zu vergleichen. Dort nur, wo die Kreuze stehn Auf dem Hügelgrunde, Hatten wir nicht hingesehn In beglückter Stunde. Ahnten nicht, daß auch der Tod Theil am Frühling habe Und die Rosen, frisch und roth, Blühen auf dem Grabe. Daß ich einmal auch allein Droben weilen müsse, Unter Kreuz und Leichenstein Meinen Frühling grüsse.
Authorship:
- by Friedrich Hornfeck (1822 - 1882), no title, appears in Schenkenbuch. Rhein- und Weinlieder, in Unter der Erde, no. 1
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Confirmed with Schenkenbuch: Rhein- und Weinlieder; zweite vermehrte Auflage, Frankfurt am Main: Heinrich Keller, 1880, pages 160 - 161.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Im Gartenhause  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich sitz' im Gartenhause Still in der Dämmerung; Vor'm Fenster flüstern krause Blattranken grün und jung. Viel muntre kleine Rosen Gucken darunter vor, Sie wollen mit mir tosen, Habe für sie kein Ohr. Zwei stämm'ge Apfelbäume Blühen dort voll und reich, Und meine Kinderträume Hangen an jedem Zweig. Der Vater hat am Garten Immer sein Herz ergötzt, Kann seiner nicht mehr warten, Denn er ward beigesetzt. Die Bäume und das Gesträuche Pflanzt er in sauren Mühn; Der Vater ward eine Leiche, Bäume und Sträucher blühn. Er hat hier oft gesessen -- -- 'S ist meiner Eltern Haus -- Getrunken und gegessen: Das ist nun lange aus! Mir thönen ferne Glocken Weinenden Wehmutsklang; Die alten Zeiten locken Heimlich mit ernstem Sang. Und wenn der Mond erschienen, Voll seine Scheibe weist, So tritt mit stillen Mienen Zu mir des Vaters Geist. Ich bitt' ihn oft, zu gehen; 'S ist mir so schauerlich. Er bleibt geduldig stehen, Blickt immerdar auf mich. Wer hat dir todtem Greise Grabes Frieden geraubt? -- Er schweigt, und schüttelt leise -- Warnend das Nebelhaupt
Authorship:
- by Karl Leberecht Immermann (1796 - 1840), "In der Heimath"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]