Blühende Wiesen in weißem Klee und rote Rosen im Garten, am Wege flimmerndes Lindengold, Feinsliebchen hold, Feinsliebchen weiß und rosenrot; [warten]1, warten macht Liebesnot! Ich weiß vor lauter Zärtlichkeit nicht, wo ich mich soll hinwenden; könnt' ich nur fassen dein Schürzelein, Feinsliebchen mein, Feinsliebchen hold und rosenrot; [warten]2, warten macht Liebesnot! Doch wenn am Wege die Linde verblüht, der Klee und die Rosen im Garten, haben wir beide ein Nestchen gebaut, [Feinsliebchen]3 wird Braut, Feinsliebchen weiß und rosenrot; [warten]2, warten macht Liebesnot!
6 Gesänge , opus 102
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Feinsliebchen  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg, "Feinsliebchen"
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View original text (without footnotes)1 Wallnöfer: "warten, ja warten"
2 Wallnöfer: "warten, ach warten"
3 Wallnöfer: "Feinslieb"
Researcher for this page: Johann Winkler
2. Im Heidebusch  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ein Vöglein sang im Heidebusch, ich saß am grünen Rain; da stieg der süße Birkenduft zu Kopfe mir, tralala ... Ich guckte in die blaue Luft und sang, doch was geschah? Ein Vöglein flog davon, husch, husch! Ich saß allein im Heidebusch. Tralala ... Im Heidebusch im Sonnenschein ist man nicht gern für sich. Wen lockte wohl mein kleines Lied mir in den Schoß, tralala ... Es stieg behende durch das Ried, sang auch für sich trala! Es saß bei mir am grünen Rain und stieg mir in das Herz hinein. Tralala ...
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Sommernacht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Klee und Nachtviolen duften süß bedrängend durch das Dunkel. O wie lieb' ich diese Düfte, und wie lieb' ich diese Nacht! Und mein Ruder gleitet leise durch die Wellen, mondumflimmert. O wie lieb' ich diese Wellen, und wie lieb' ich diesen Glanz! Wenn aus dunkelblauen Tiefen mit den Lüften, mit den Düften ein Vergessen und Verlieren mich umdämmert weich und sacht, und mein Nachen lautlos gleitet, lautlos gleitet durch die Nacht!
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg, "Sommernacht"
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Hans und Grete  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Die Vöglein sangen im grünen Wald ohne Rast, ohne Ruh', falira! Der Hans und die Grete im Buchenschlag hörten nicht zu, falira! Sie herzten sich ohne Rast und Ruh'; o Hans, o Grete, was machst denn du? Falira ... Und drüben im saftigen Wiesengang stand Gretchens Kuh, falira, die sah dem Spielen im Buchenschlag ein Weilchen zu, falira! Da brummte sie ungemütlich: Muh! Man kommt auf der Weide um seine Ruh'! Falira ... Sie sprangen auf im Buchenschlag: Was hat denn die Kuh? Falira! Und stolperten hin nach dem Wiesengrund und sahen zu, falira. O Hans, o Grete, wie tumb bist du, Verstand für zweie hat eine Kuh! Falira ...
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Im Ried  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Die Sonne versinkt, und der Wind geht zur Ruh', im Röhricht nur raschelt es leise. Im schilfigten Moor eine Zugvogelschar rüstet beweglich zur Reise. Binsen und Ried wispern ein Lied, eine herbstverlorene Weise über die Heide zieht. Die Sonne versinkt und der Himmel verblasst, grau will's schon das Moor überschleichen. Nur noch ein letzter glutfarbener Glanz rötet die knorrigen Eichen. Binsen und Ried wispern ein Lied, der Nachtwind mit müdem Schleichen über die Heide zieht. Die Sonne versank, die Nacht kriecht heran, im Röhricht schläft alles Bewegen. Aus schilfigtem Moor der Zugvögel Schar hob sich dem Ziele entgegen. Binsen und Ried wispern ein Lied, vom Sommer ein letzter Regen über die Heide zieht.
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Trauter Wald  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
In deine grüne Nacht, trauter Wald, senkt sich mein Auge, beruhigt haftet es an deinem Gezweig, herrlicher Eichenbaum! Ein harzig Duften löst von beklemmter Brust Lasten ab; langsamer klopft mir das Herz und gibt dem Gemüte glückvolles Gleichmaß. Fernher ein Surren, ein dumpfes, gräulich grollendes Getöse: Das Werktagsrad, das Menschen keuchend dreh'n; ich dreh' es nicht mehr mit. In deine grüne Nacht, trauter Wald, senkt sich mein Auge, beruhigt haftet es an deinem Gezweig, herrlicher Eichenbaum!
Authorship:
- by Johanna Wolff (1858 - 1943), as Johanna Wolff-Hamburg
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