Die Wolken ziehn herüber So dicht gedrängt und grau, Und trüber, immer trüber Wird rings des Himmels Blau. Und du, wie ist entflogen Dir alle Heiterkeit, Die Seele überzogen Von unnennbarem Leid! Die Wolken strömen nieder, Wie blau der Himmel scheint! Wie heiter bist du wieder! Hast du vielleicht geweint?
Zwei Lieder , opus 15
by (Karl) Emil Kauffmann (1836 - 1909)
1. Erheiterung durch Thränen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859), "Erheiterung durch Thränen", appears in Psalter und Harfe: Zweite Sammlung christlicher Lieder zur häuslichen Erbauung, first published 1845
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Schlaf' mein Kind, und träume, Stille ist die Nacht, Und die alten Bäume Flüstern um die Hütte sacht. Schlaf', mein Kind, in tiefem Schlummer Lieget rings die öde Welt; Schwere Nacht und blut'ger Kummer Lagern auf dem weiten Feld. Durch das Land mit ehrnen Sohlen Schreitet dumpf die Tyrannei ; Auf den Gräbern edler Polen Wandeln ihre Schritte frei. Schließ' die Augenlieder, Schlaf', mein Kind, so sacht; Wasser rauschen nieder Übers Wehr die ganze Nacht. Wiegenlieder klingen leise, Doch die kurze Nacht entflieht; Dann wird tönen andre Weise, Dann wird dröhnen andres Lied! Purpurn durch der Träume Weben Schaut des Lebens Morgenglut, Purpurn schaut es in dein Leben -- Aber von der Väter Blut Schlaf', mein Kind, so linde, Stille ist die Nacht; Wolken gehn und Winde, Und der Mond steht aus der Nacht. Wirst du nach dem Vater fragen, Lallend kaum, du armes Kind! Werd' ich dich zum Hügel tragen Wo sie all begraben sind. Wo, vom Heimatgrund umschlossen, Alle liegen Hand in Hand, Väter, Brüder, Schwertgenossen -- Freiheit, ach! und Vaterland. Schließ' die Augenlieder, Schlaf' mein Kind so sacht; Alte Heldenlieder Wehn um's Haus die ganze Nacht. Schlaf', mein Kind, dir vorzusingen, Wird die Mutter nimmer müd; Bist du groß, dann will ich singen Dir ein Lied das Funken sprüht -- Ha! ein Lied von blut'gen Klingen, Vaterland und Wassenspiel; Und das Schwert dich lehren schwingen Das des Vaters Hand entfiel. Schlaf', mein Kind, und träume, Stille ist die Nacht, Und durch Gottes Räume Ziehen tausend Sterne sacht.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Der Polenmutter Wiegenlied", written 1847, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, first published 1847
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