Von Cyanen laß den linden Kranz dir winden, Von Cyanen laß den rechten Kranz dir flechten. Schön mit deinen dunklen Haaren Wird das dunkle Blau sich paaren. Ceres selbst im Götterschimmer Kränzt mit anderm Schmuck sich nimmer. Du bist meines Lebens Ceres; Ohne dich, mein Sein, was wär' es? Dorn und Distel würden stehen, Wo jetzt goldne Saaten wehen. Du bist meine Segens-Ernte, Meine blumenmilddurchsternte. Deine Lieb' ist meine Garbe, Daß mein Herz nicht Nahrung darbe. Ewig sich von deinen Ähren Müssen meine Wünsche nähren, Und mit deiner stillen Blüthe Muß sich schmücken mein Gemüthe. Blaue Blüthe, Bild der Treue, Blauer als des Himmels Bläue, Dich, mir ewig treu geblieben, Müss' ich ewig, ewig lieben.
Liebesfrühling, von F. Rückert. 7 Gedichte
Song Cycle by Louis Ehlert (1825 - 1884)
1. Von Cyanen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 4. Vierter Strauß. Wiedergewonnen [or Entfremdet], no. 66
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Confirmed with Friedrich Rückert's gesammelte poetische werke: in zwölf bänden, Volume 1, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1882, page 590.
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2. Mir ist, nun ich dich habe  [sung text not yet checked]
Mir ist, nun ich dich habe, Als müßt' ich sterben. Was könnt' ich, das mich labe, Noch sonst erwerben? Mir ist, nun ich dich habe, Ich sei gestorben. Mir ist zum stillen [Grabe]1 Dein Herz erworben.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 5. Fünfter Strauß. Verbunden or Wiedergewonnen], no. 72
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver)
- ENG English (Linda Godry) , "Dedication", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Reger: "Grab"
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3. Zünde nur die Opferüamme  [sung text not yet checked]
Zünde nur die Opferflamme Immer höher, heller an; Was an mir von Erden stamme, Daß ich's ganz dir opfern kann! Du ein Blitz aus Himmelslichte, Glanz von reinerer Natur, Strahl von Gottes Angesichte, Und ich bin von Staube nur. O wie kniet in tiefer Kleinheit Meine Liebe neben dir, Wie in hoher Engelsreinheit Schwebst du lächelnd über mir. Hebe mich auf deine Flügel, Löse meinen dumpfen Traum, Nimm mir ab die schweren Zügel, Die mich niederziehn zum Raum. Hauche doch die Sinnumdüstrung Mir vom Seelenspiegel fort, Brich mir doch die Wahnumflüstrung, Brich sie durch dein klares Wort. Ird'sches Feuer in den Adern, In den Blicken trübe Glut, In der Brust verworrnes Hadern - Mache, daß der Aufruhr ruht! Mache, daß mein Ich mir schwinde, Das mich mit mir selbst entzweit, Daß ich Gott und dich empfinde, Und die Welt in Einigkeit.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 12
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Du mit Strahlen  [sung text not yet checked]
Du, mit Strahlen mich begleitend, Blick', o Mond, von hier zurück! Dort, nach mir die Arme breitend, Traurig steht mein süßes Glück. Sie beneidet deine Strahlen, Die mit ihrem Freunde gehn. Laß sie nicht in stummen Qualen Ohne Trost am Fenster stehn. Um des Busens heißes Sehnen Lege du dein kühles Licht; Die dem Freund geweihten Thränen Küss' ihr leis vom Angesicht. Warum willst an Blumen saugen In der öden Wiesenau? Sprich mit ihren sanften Augen, Rede mit der Ros' im Tau!
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 50
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Later published as "An den Mond"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Ach, hinunter in die Tiefen  [sung text not yet checked]
[Ach]1, hinunter in die Tiefen Dieser sel'gen Augen schau'n! Die von Himmelsfrieden triefen, Die von Frühlingswonnen thau'n; Ist es doch, als ob sie riefen: Fass', o blödes Herz, Vertrau'n! Steig' herunter ohne Grau'n Zu den stillen Friedensgau'n; Hier auf Paradieses Au'n, Wo nur Unschuldsträume schliefen, Sollst du nun die Hütten bau'n Unter'm Schatten der Oliven.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 4. Vierter Strauß. Wiedergewonnen [or Entfremdet], no. 30
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View original text (without footnotes)1 Hausmann: "Auch"; further changes may exist not noted above.
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6. Bei des Abendsternes Brennen  [sung text not yet checked]
[An]1 des Abendsternes Brennen Ach erkennen Kann ich nun, Daß die Liebste läßt mit Grüßen Drauf die süßen Augen ruhn. Denn wo wär' ein Licht entglommen, Das, nicht ihrem Blick entnommen, Wohl mir könnt' im Auge thun? An des Mondes stillem Leuchten Aus dem feuchten Thränenduft, Soll sie sehn, wie meine bangen Wünsche langen In die Luft. Denn was blieb in Höh' und Tiefe, Das ihr, "Mein Gedenke!" riefe, Wenn es nicht der Mond ihr ruft? Als ich aus der Liebsten Armen Aus zum warmen Himmel sah, Als des Mondes Spielgeselle Stand der helle Stern auch da. Nun bin ich von ihr geschieden, Und die beiden stehn in Frieden Sich noch dort am Himmel nah. Damals hat sie mir versprochen An dem Pochen Meiner Brust, Und ich hab' ihr schwören müssen Unter Küssen Unsrer Lust, Daß ob einst die hellen beiden Sich aus ewig würden scheiden, Scheiden sollt uns kein Verlust. Ihr zwei lichten Blüthentriebe An der Liebe Himmelsbaum! Weiter hält, als uns hienieden, Euch geschieden Sphärenraum; Doch vor unserm Angesichte Seid ihr still euch nah im Lichte, Und wir uns im Liebestraum.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 43
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View original text (without footnotes)Confirmed with Friedrich Rückert's gesammelte poetische werke: in zwölf bänden, Volume 1, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1882, pages 434-435.
1 Ehlert: "Bei"; further changes may exist not shown above.
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7. Deine Liebe hat mich beschlichen  [sung text not yet checked]
Deine Liebe hat mich beschlichen, Wie der Frühling die Erde, Wann der Winter nun ist entwichen, Kaum merkt sie, dass warm es werde. Aber der Sonne heimliche Kraft Hat schon das Herz ihr gerühret, In der Wurzel regt sich der Saft, Noch ehe der Zweig es spüret. Der Schnee zerschmilzt, die Wolken zergehn, Die erste Blüt' ist entglommen, Dann sieht sie in voller Glut sich stehn Und weiß nicht, wie es gekommen.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 8
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